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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KASWEISSER WIEN-TOURIST AUS AMERIKA – Interview mit Jim Gaffigan im Falter 47/19

November 22, 2019 Martin Pesl
Clean Comedy: Jim Gaffigan redet nicht gern über Politik, und über Donald Trump schon gar nicht © Jim Gaffigan

Clean Comedy: Jim Gaffigan redet nicht gern über Politik, und über Donald Trump schon gar nicht © Jim Gaffigan

Der US-amerikanische Star-Comedian Jim Gaffigan überprüft, ob sein Humor auch in Wien funktioniert

Im US-Fernsehen, Streaming-Portale eingeschlossen, kommt man an Jim Gaffigan kaum vorbei. Neben Rollen in etlichen Kinofilmen gestaltet er Serien und Comedy-Specials, die alle auf seinem eigenen Leben aufbauen. Gegen den allgemeinen Trend gilt Gaffigan als ein Comedian, der familienfreundlich und katholisch ist, auf der Bühne nicht schimpft und lieber Selbstironie pflegt, als gegen alles und jeden auszuteilen. Ob das auch in Wien funktioniert, testet der 53-Jährige im Rahmen von „Stand Up, Vienna!“ diesen Sonntag erstmals im Gartenbaukino.

Falter: Mister Gaffigan, ursprünglich wollten Sie in Wien „Secrets and Pies“ zeigen, jetzt wechseln Sie kurzfristig zu einem noch neueren Programm, „The Pale Tourist“. Wie kommt es dazu?

Jim Gaffigan: Ich schreibe ständig neues Material, und Tournamen haben sowieso etwas Lächerliches. Die dienen mir nur dazu, meine Live-Auftritte von meinen Sendungen auf Netflix und Amazon zu unterscheiden. Der neue Name ergab mit der Zeit immer mehr Sinn für die Auftritte außerhalb der USA. Mich interessiert die negative Konnotation des Wortes „Tourist“. Und natürlich bin ich „pale“.

Was darf das Publikum also von dem „kasweißen Touristen“ erwarten?

Gaffigan: Ganz egoistisch lerne ich immer sehr viel aus internationalen Auftritten. Da bin ich diversen kulturellen Normen ausgesetzt, die meiner amerikanischen Kultur den Spiegel vorhalten. Außerdem stelle ich zu jeder Stadt und zu jedem Land Recherchen an. Manches an Material funktioniert nur in einem Land, aber es kommt auch vor, dass ich es in die Show einbaue.

Diesmal fahren Sie nach Russland, Lettland, Estland, Polen, Österreich, Portugal und Marokko. Warum gerade diese Länder?

Gaffigan: Ich bin noch in keiner der geplanten Städte aufgetreten. Marokko ist dabei, weil meine Frau es gerne warm hat und mit den Kindern während der Thanksgiving-Ferien zu mir stößt. Wien hat den Ruf, ein toller Ort für englischsprachige Comedy zu sein, da wollte ich schon immer mal hin.

Ihre Frau und Ihre fünf Kinder begleiten Sie nicht nur gerne auf Tour, Sie kommen auch in all Ihren Programmen vor.

Gaffigan: Das liegt daran, dass meine Familie mich ausmacht. Es gibt aber Grenzen: Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich selbst Single war und mir die Comedians, die ausschließlich über Partner und Kinder redeten, gehörig auf die Nerven gingen.

Mehr im Falter 47/19

In Autor Tags Kabarett, Interview, Falter, Trump

ELFRIEDE SEI MIT UNS – Nachtkritik aus dem Landestheater Niederösterreich

March 17, 2019 Martin Pesl
Sprüchesängerin im Kimono: Manuela Linshalm mit der Jelinek-Puppe @ Alexi Pelekanos

Sprüchesängerin im Kimono: Manuela Linshalm mit der Jelinek-Puppe @ Alexi Pelekanos

Am Königsweg – Puppenspielmeister Nikolaus Habjan verneigt sich am Landestheater Niederösterreich vor Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek

St. Pölten, 16. März 2019. Elfriede Jelinek hat oft Tagesaktuelles zu sagen, zeigt sich aber ungern in der Öffentlichkeit. Also ist es seit der Nestroyverleihung 2013 üblich – wird mittlerweile geradezu erwartet –, dass der Puppenspieler Nikolaus Habjan auszieht, ihre Botschaft zu verkünden. Er hatte für Matthias Hartmanns Burg-Inszenierung von Jelineks "Schatten (Eurydike sagt)" eine seiner großäugig furchterregenden Klappmaulpuppen mit Jelinek-Frisur ausgestattet und performte später, die Hand in dieser vergraben, ihren Dank für den Nestroy-Autorenpreis. Habjan, der so das von Nicolas Stemann eingeführte Stilmittel, Jelinek selbst durch eine Schauspielerin auftreten zu lassen, einen Schritt zurück in Richtung Künstlichkeit trug, wurde in Österreich weltberühmt und begann, sich als Regisseur auszuprobieren. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er auch einen Text der Nobelpreisträgerin in Angriff nehmen würde.

Weltpolitik Muppet Show

"Am Königsweg" wirkt schon durch die einleitende Regieanweisung "Überhaupt hätte ich in der Folge gern Figuren aus der Muppet Show" wie für Habjan erdacht. Zur sonst ungreifbaren Autorin scheint ihn auch eine persönliche Nähe zu verbinden, in Ankündigungen der österreichischen Erstaufführung führte das Landestheater Niederösterreich sie gar unter "Kostümmitarbeit". Dieser Hinweis ist wieder verschwunden, dafür wird Jelinek im Programmheft für kostümspezifische Inspiration und ihre Stimme gedankt – sie hat etwas Text für die Aufführung eingelesen. "Von wem will ich da überhaupt sprechen?", fragt sie eingangs vom Band, und auf der Bühne ergänzt ihr Puppenkörper im Kimono, wie das Vorbild selbst gealtert und mit rot gefärbtem Haar: "Darüber muss ich mich mit mir verständigen."

Die Antwort dieser Inszenierung lautet: von Elfriede Jelinek. Natürlich geht es auch darum, wie die Welt im Zuge der Trump-Präsidentschaft und des Rechtspopulismus mit Blindheit geschlagen ist – König Ödipus ist die mythologische Referenzfigur für den namentlich nie genannten "König" Donald. Doch den in Jelineks Textflächen üblichen selbstreferenziellen Passagen über ihr fortschreitendes Alter, ihre Eltern und ihre Ohnmacht als "Sprüchesängerin" ("Sprücheklopferin!", korrigieren die Muppets quiekend) widmet sich der Regisseur am liebevollsten.

Weiterlesen …

In Autor Tags Kritik, Theater, Nachtkritik, Jelinek, Niederösterreich, Trump

GESCHMACKLOS GUT – Kurzreportage von Margaret Chos Auftritt im Falter 50/17

December 13, 2017 Martin Pesl
  
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Margaret Cho © standupvienna.com

Unpackbares unter der Gürtellinie: US-Comedian Margaret Cho begeistert im Konzerthaus mit rüden Wahrheiten über #metoo

Sie habe nix gegen Heteros, meint Margaret Cho, „solange sie mir ihre Sexualität nicht unter die Nase reiben.“ Die Menge tobt. Verdrehungen konservativer Klischees und schonungslose Direktheit auf der Bühne zeichnen die kalifornische Schauspielerin, Comedian, Sängerin und Tochter koreanischer Einwanderer aus.

Die Initiative „Stand Up, Vienna“ und das Globe Wien haben Cho im Rahmen ihrer Tour „Fresh Off the Bloat“ eingeladen. Wegen eines Brandes im Globe findet die Veranstaltung in der grotesk unpassenden Eleganz des Konzerthauses statt. Die Künstlerin ist in Amerika sehr bekannt, im Publikum tummeln sich Expats, vor allem aber Vertreter der Wiener LGBT-Gemeinde, denen Cho prompt zur frisch erwirkten Öffnung der Ehe für alle gratuliert.

Ihr Einheizer, der Italoamerikaner Rocco Stowe, hat es dafür aufgrund seiner Macho-Attitüde nicht ganz leicht mit der Crowd. Mit Bart, Hut, gestreiftem Sakko und Akzent wirkt er, als hätte der steirische Schauspieler Michael Ostrowski einen Robert De Niro verschluckt. Eher höflich belacht man seine Gags über DJs, Fitness und Sex mit älteren Frauen und runzelt die Stirn, wenn ihm ein „hier in Großbritannien“ herausrutscht. Das Tourleben muss hart sein.

Als Rocco nach einer halben Stunde schließlich Margeret Cho ankündigt, steigt der Lautstärkepegel merklich an. Sie immerhin weiß, wo sie ist, und das Bayerische ihrer Lederjacke ist ihr etwas unangenehm. 

Mehr im Falter 50/17

In Autor Tags Kabarett, Bericht, Falter, Amerika, Trump

„ICH LIEBE DAS KRANKE“ – Interview mit Margaret Cho im Falter 49/17

December 11, 2017 Martin Pesl
  
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Margaret Cho © Luke Fontana

Stand-up-Comedian Margaret Cho über crazy Trump, das Spielkind Kim Jong-un und Wien

Eigentlich wollte das Globe Wien sich als Ort für weibliche Stand-up-Comedy aus den USA etablieren. Dann brach im September ein Brand aus, und alle 2017 geplanten Veranstaltungen mussten auf andere Spielstätten in Wien verteilt werden. Margaret Cho tritt am Montag daher im eleganten Konzerthaus auf. Der schonungslos politische, nicht ganz jugendfreie Humor der kalifornischen Sängerin, Komikerin und Schauspielerin mit koreanischen Wurzeln nimmt sich dort sicher besonders bizarr aus.

Falter: Frau Cho, Sie bezeichnen Ihr aktuelles Comedy-Programm „Fresh Off the Bloat“ als Ihr bisher kränkstes. Wie das?

Margaret Cho: Einerseits ist es richtig krank, was in Amerika gerade abgeht mit dieser furchtbaren Trump-Regierung. Wenn ich mit meiner Show auf Welttournee gehe, dann ist das ein bisschen wie eine Entschuldigungstour. Ich muss sie auch ständig anpassen, weil der Präsident immer wieder etwas Neues, Grauenvolles tut. Andererseits erzähle ich viel aus meinem Leben als bisexuelle Künstlerin, und das ist auch krank und crazy.

Verlangt Ihr Publikum nach dem „Kranken“, oder versuchen Sie es auch ein bisschen zu schocken?

Cho: Ich versuche, das Publikum damit vertraut zu machen. Ich liebe das Kranke. Es gefällt mir sehr, wenn Leute auf der Bühne brutal ehrlich sind.

Gleichzeitig fällt Ihr Auftritt in den Advent. Wird es denn auch wenigstens ein bisschen weihnachtlich?

Cho: Vermutlich. Wien ist einfach reizend. Man fühlt sich hier immer wie das Mitglied einer Königsfamilie. Und wenn ich zur Weihnachtszeit hier bin, wird es automatisch auch warmherzig und weihnachtlich.

Sie sind in der Vergangenheit schon in Wien aufgetreten, zuletzt im Metropol. Woran erinnern Sie sich?

Wien ist eiskalt, aber die Leute sind wunderschön und freundlich. Und der Life Ball ist ein unglaublich stilvolles Ereignis!

Ihr Genre wird gemäß der zusammenfassenden Abkürzung für die lesbische, schwule, Bi- bzw. Trans-Community auch mit dem Schlagwort LGBT-Humor beschrieben. Gibt es denn so etwas?

Cho: Den LGBT-Humor kennzeichnet ein Lachen über das Desaströse, Katastrophale. Es bleibt uns auch nichts Anderes übrig. Ausgrenzung, Aids und Homophobie sind ganz reale Themen, und unser Humor steht sinnbildlich für den Umgang damit. Ich bin in einer Gay-Community aufgewachsen, meine Eltern führten eine LGBT-Buchhandlung. Das ist ein guter Ausgangspunkt, um sich seine politische Weltsicht zu formen.

Mehr Im Falter 49/17

In Autor Tags Kabarett, Amerika, Trump, Interview, Falter
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