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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KULTUR HEUTE – Radiokritik aus dem Volkstheater Wien im Deutschlandfunk

December 13, 2025 Martin Pesl

© Susanne Hassler-Smith

Die Wiener Vorstadt. Hier, unter den „einfachen Leuten“, entstehen die menschlichen Dramen, die das Volk so rühren. Das war im Biedermeier bei Johann Nestroy so, aber auch später im Fernsehen bei Vorabendserien wie dem „Kaisermühlen-Blues“. Dazwischen, in den frühen Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts, hat auch Ödön von Horváth ein solches Volksstück geschrieben und ihm sogar den Titel eines Walzers von Johann Strauss gegeben. Doch „Geschichten aus dem Wiener Wald“ ist in Wahrheit eine böse Bestandsaufnahme einer Zeit, in der die Nazis schon vor der Tür stehen, das Patriarchat wie selbstverständlich regiert und alle Menschen nur ihren eigenen Vorteil im Sinn haben.

 

Im Stück möchte ein Spielwarenladenbesitzer, den alle den Zauberkönig nennen, seine Tochter Marianne dem Metzger Oskar zur Frau geben. In Rieke Süßkows Neuinszenierung am Wiener Volkstheater sind die meisten Figuren mit Personen anderen Geschlechts besetzt – ein Mittel, das sinnvoll zur Abstraktion männlicher Gewalt beiträgt: Karoline Marie Reinke ist Oskar, Maximilian Pulst spielt Marianne.

Oskar:
Marianne! Marianne!

Marianne:
Ja?

Oskar:
Ich bin so glücklich, Mariann. Am Sonntag ist offizielle Verlobung und Weihnachten Hochzeit.

Weiterhören:
Kultur heute
Moderation: Michael Köhler
Samstag, 13. Dezember 2025, 17:30 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk, Wien, Volkstheater

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Volkstheater Wien auf Deutschlandfunk Kultur

December 12, 2025 Martin Pesl

© Susanne Hassler-Smith

Auftrag

Live-Kritik der Premiere „Geschichten aus dem Wiener Wald“ im Gespräch mit Britta Bürger

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Der Fleischhauer Oskar liebt Marianne, die Tochter des Zauberkönigs, und will sie heiraten. Schon beim Verlobungsfest kommt es dann zum Eklat: Marianne verliebt sich Hals über Kopf in den Hallodri Alfred, bricht mit Oskar und ihrem alten Leben. Schnell zeigt sich, dass ihre Hoffnung auf eine neue, große und vor allem ganz andere Welt der Realität nicht standhalten wird. Auf die anfangs aufregende Verbindung folgt der soziale Abstieg. Und in der Luft ist ein Klingen und Singen wie von einer Walzermelodie …

„Ein Wiener Volksstück gegen das Wiener Volksstück“ nannte Erich Kästner das Werk seines Schriftstellerkollegen. Tatsächlich bricht Horváth radikal mit der Dramentradition und schreibt sie doch neu und fort. Das vorstädtische Idyll zeigt er als Fassade, hinter der sich Exzesse der Gemeinheit und Bösartigkeit abspielen, die Sprache als notdürftige Tarnung der eigenen Unsicherheit und Aussichtslosigkeit. Stets betonte er, es gehe ihm dabei nicht um die Demaskierung des Menschen, sondern die des Bewusstseins. Sein Ziel sei nicht Satire, sondern „die Welt [zu] schildern, wie sie halt leider ist“.

Hausregisseurin Rieke Süßkow, bekannt für radikale Arbeiten an der Schnittstelle von Schauspiel, Choreografie, Installation und rhythmischer Komposition, wurde für ihre Inszenierungen mehrfach ausgezeichnet (u. a. 2023 und 2024 Berliner Theatertreffen). Mit Ödön von Horváth erforscht sie Traditionslinien des Volkstheaters unter Bezugnahme auf Spielformen früher Volksstücke, zu denen Mittel der Verfremdung und Überhöhung zählen. Das hat unter anderem eine nicht realistische Besetzung der Figuren zur Folge. Sie macht zudem die in den Stücktext fest eingeschriebenen Walzermelodien zum zentralen Formprinzip eines Abends, der die unter dem „Klingen und Singen“ verborgene Gewalt als eine strukturell gegen Frauen* gerichtete erfahrbar macht – auch, weil sie hier bewusst nicht nur an Frauenkörpern verübt wird.

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Britta Bürger
Freitag, 12. Dezember 2025, ab 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk Kultur, Volkstheater, Wien

LASST DEN WEISHEITSZAHN WACKELN! – Nachtkritik aus dem Gold & Pech Theater

December 6, 2025 Martin Pesl

© Nature Theater of Oklahoma

Hier wurde extra ein Theater in der Steiermark neu gegründet, damit die internationalen Festival-Hotshots Nature Theatre of Oklahoma mit einem schrägen Musical das Volk beseelen können. Was sie nach allen Regeln ihrer Kunst auch tun.

6. Dezember 2025. Um gleich die Sensation aus dem Weg zu schaffen: Ja, das hier ist dasNature Theater of Oklahoma – also nicht das von Kafka erfundene, sondern das New Yorker Off-Kunst-Duo Kelly Copper und Pavol Liska, Festivaldarlings seit der Performance-Reihe "Life and Times". Und nein, das Gold & Pech Theater in Eggersdorf bei Graz können Sie nicht kennen. Das wurde nämlich erst gestern eröffnet, mit dem Stück "Pizza oder Eine Tür in der Dunkelheit tanzt nicht." von ebenjenem Duo. Zur Premiere reiste die halbe deutschsprachige Kuratier-Elite an.

Binnen weniger Wochen ließ die Schauspielerin Jula Zangger die Bühne an ein stillgelegtes Landgasthaus anbauen ("Gogo's Schmankerlstube"). Zuvor hatte Zanggers "Hoftheater Höf-Präbach" jahrelang ein Vagabundenleben geführt und unwirtliche Gehöfte gerade so irgendwie bespielbar gemacht. Jetzt gibt es ein außen unscheinbares, innen heimeliges Theaterhaus mit 120 Plätzen und einem Café, und zum Start inszenieren Szenestars aus Amerika auf Englisch mit Übertiteln von Übersetzerkoryphäe Ulrich "Unendlicher Spaß" Blumenbach. Förderungen bekommt Gold & Pech übrigens (noch) keine. Ist das alles vollkommen irre? Ja, ist es. So, und nun zur Theaterkritik.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Steiermark

DIE RABATTPUNKTE SIND WEG – Nachtkritik vom Spielboden Dornbirn

December 3, 2025 Martin Pesl

© Niklas Koch

Wenn das Aktionstheater Ensemble und Martin Gruber loslegen, bleibt kein Auge trocken. In ihrer neusten Show treiben sie die Nöte der eigenen Szene auf die Spitze. Und dann wird auch noch die Supermarkt-Kundenkarte geklaut! 

3. Dezember 2025. Kürzlich gastierte das Aktionstheater Ensemble in New York. So etwas habe man noch nicht gesehen, staunte die amerikanische Kritik. Fürwahr, die künstlerische Marke, die der Vorarlberger Martin Gruber seit 1989 aufgebaut hat, ist einzigartig. Auf der Bühne landen innerhalb des Ensembles geführte Gespräche, die Gruber mit dem Dramaturgen Martin Ojster zu einem rasanten Textbombardement zusammenbaut, garniert mit Live-Musik und smoother Choreografie. Die Performenden verausgaben sich seelisch und körperlich binnen kürzester Zeit dabei, wie sie sich auf ironische Weise selbst spielen.

Erstmals damit Konfrontierte bläst so ein Abend fix weg. Diesseits des großen Teichs freilich, konkret in Österreich, ist die Marke bekannt, berühmt geradezu. Gruber pflegt seine Fangemeinde und beschenkt sie jährlich mit zwei Produktionen. Ohne allzu tagespolitisch zu werden, spiegelt er dabei die jeweilige Gegenwart, und die ist jetzt schon seit einigen Aktionstheater-Stücken von Rechtsruck und Dauerkrise geprägt. 

Typologie des österreichischen Freie-Szene-Elends

Beizeiten geben Neuzugänge durch ihre Biografien einzelnen Abenden einen frischen Drall. Nicht die aktuelle Arbeit "SPEED (kills content)", sie versammelt ausschließlich Ensemble-Lieblinge, die sich als Typologie österreichischen Freie-Szene-Elends präsentieren: vom schwulen Urwiener aus dem Gemeindebau (Benjamin Vanyek) bis zur Deutsch-Israelin mit dem Reinlichkeitszwang (Tamara Stern). Für die wabernde Videokunst ist wieder Resa Lut verantwortlich: animierte Schatten sind auf fünf Stoffbahnen projiziert und schaffen Atmosphäre, später kommen Nacktbilder der Ensemblemitglieder dazu. 

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Vorarlberg, Österreich
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