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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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DURCHGESTARTET: FAST ALLES GROSS – Kurzporträt von DARUM auf nachtkritik.de

May 25, 2025 Martin Pesl

Victoria Halper und Kai Krösche © Apollonia Theresa Bitzan

Mit der VR-Inszenierung "[EOL.] End of Life" verblüffen sie gerade beim Theatertreffen und sorgen für Grundsatzdiskussionen: Ist das überhaupt noch Theater? Dabei haben Victoria Halper und Kai Krösche mit ihrem Regiekollektiv DARUM schon immer die Grenzen ihrer Kunst getestet. Und stets groß gedacht.

14. Mai 2025. Wenige haben es erlebt, aber die werden es nicht vergessen: An einem Märznachmittag 2019 brachten Victoria Halper und Kai Krösche, damals noch im Trio mit Laura Andreß, die erste Arbeit ihres Vereins DARUM heraus. "Ungebetene Gäste" beschäftigte sich mit Begräbnissen, die die Bestattung Wien für jene ausrichtet, die ohne Angehörige versterben. Das Team hatte fünf dieser Personen recherchiert, Fakten über sie und ihre Wohnungen ge- (oder er-?) funden, literarische Texte über sie in Auftrag gegeben. An diesem ersten Tag ging es um B., eine Frau, die zeitlebens vor allem Online-Bewertungen geschrieben hatte. 

Drei Stunden lang näherten wir, 40–50 Leute, uns dem Menschen B. an, wurden mit Kopfhörern über den Zentralfriedhof geleitet und fanden uns schließlich beim Zusammenstellen einer Tafel für den verspäteten Leichenschmaus wieder. Im Trubel der Vorbereitung verschwand das künstlerische Team und überließ uns Gäste ohne Applaus oder Erklärung uns selbst. Uns blieb nichts zu tun, als gemeinsam auf B. anzustoßen. Als hätten wir sie gekannt. Ach was, wir kannten sie.

Beklemmende Dimensionen

Große Entwürfe, große Emotionen, aber oft, bedingt durch spezielle Raumsituationen: kein großes Publikum. Das zeichnet die Arbeiten von DARUM aus, die ansonsten höchst unterschiedlich sind. Die VR-Performance "[EOL.] End of Life" (2024) nimmt die Teilnehmenden für das Schicksal eines Legacy-Avatars ein, also der digitalen Nachbildung einer Verstorbenen. In "Heimweh" (2022) performten Kinder Texte, die erst in den Köpfen der Zuschauenden mit dem großen Wiener Kinderheimskandal des 20. Jahrhunderts verknüpft ihre beklemmende Dimension entfalteten.

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In Autor Tags Theater, Porträt, Nachtkritik

ALLES, WIRKLICH ALLES ÜBER DIE LIEBE – Zwischenbericht von den Wiener Festwochen auf nachtkritik.de

May 25, 2025 Martin Pesl

„Three Times Left Is Right“ © Nurith Wagner Strauss

„V is for loVe“, behaupten die diesjährigen Wiener Festwochen und setzen auf den V-Effekte in Beziehungen – nicht nur unter Paaren. Mit dabei: Die Liebe zwischen einem linken Intellektuellen und einer rechten Aktivistin, lustvolle Perspektiven auf das Böse und eine Kleist-Premiere von Christopher Rüping. Ein Zwischenbericht.

25. Mai 2025. Die Wiener Festwochen, so erklärte Milo Rau mehrmals, seien das einzige Festival, das mit dem Höhepunkt beginne. Damit bezog sich der Intendant zwar auf die traditionell im Fernsehen übertragene Eröffnungssause vor dem Rathaus. Dennoch fällt auf, dass die mit größter Spannung erwarteten Premieren in der (verlängerten) ersten von fünf Festivalwochen stattfanden. 

Neben Signas Sterbesimulation "Das Letzte Jahr" und Raus eigenem Meta-Making-of "Burgtheater" im Burgtheater war der dritte Highlight-Kandidat eine Uraufführung des aktuellen Theaterpreis-Berlin-Trägers Christopher Rüping. Bekannt war im Vorfeld, dass "All About Earthquakes" (in Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum) eine größere Besetzung hat als alle Rüpings bisher und dass der Regisseur nach "Ajax und der Schwan der Scham" wieder ein überraschendes Mash-up versuchen würde: zwischen Heinrich von Kleists Novelle "Das Erdbeben in Chili" (1806) und dem Essay "All About Love" (2000) der Amerikanerin bell hooks.

Liebe zwischen Rechts und Links

Begonnen hat das Theaterprogramm der Festwochen an Tag eins jedoch denkbar klein. Angelehnt an die Reihe "Pièce de commune" des Theaterfestivals Avignon gibt es dieses Jahr zum zweiten Mal eine Produktion, die während des Festivals an verschiedene dezentrale Spielorte der Stadt wandert. "Ein gefräßiger Schatten" von Mariano Pensotti hat als funktionales Bühnenbild eine rotierbare Kletterwand, dazu ein paar Requisiten (vor allem zwei Laufbänder) und zwei Spieler. In der deutschsprachigen Version gibt Sebastian Klein den Bergsteiger Martin, der die Route nachwandern möchte, auf der vor knapp drei Dekaden sein Vater verschwand. Jahre später erhält der Schauspieler Thomas (Manuel Harder) die Hauptrolle in einem Film über eben jenen Martin. Ihre wendungsreichen Handlungsstränge spielen sich auf verschiedenen Zeitebenen ab, treffen und beeinflussen einander aber auch. Der Argentinier Pensotti ist ein berückender Storyteller, dem es sogar gelingt, die hier angedeutete Form des Wandertheaters als letzte Kapriole in seine Geschichte einzuweben.

Das in Wien lebende Paar Helmut Lethen und Caroline Sommerfeld wird in Julian Hetzels "Three Times Left Is Right" zwar nicht namentlich genannt, ist aber die Inspiration für den Abend. Er ist ein linker Intellektueller, sie, Jahrzehnte jünger, hat sich den Identitären zugewandt. Trotzdem lieben sie einander, haben gemeinsam Kinder und kommen trotz heftiger Grundsatzdiskussionen miteinander aus. Bei Hetzel werden sie (auf Englisch) vom belgischen Paar Josse De Pauw und Kristien De Proost gespielt.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Wiener Festwochen, Wien, Festival

ALLES FLEISCH MUSS RAUS AUS DEM HAUS – Nachtkritik aus dem Akademietheater

May 10, 2025 Martin Pesl

© Christoph Liebentritt

Anfangs beschließt die Hauptfigur einfach nur, kein Fleisch mehr zu essen. Dann beginnt eine schrittweise Verwandlung in Han Kangs "Die Vegetarierin". Die Rechte auf den Roman hatte sich das Burgtheater schon gesichert, bevor Kang den Literaturnobelpreis erhielt. Und ja, es ist der absolut richtige Stoff für Regisseurin Marie Schleef.

10. Mai 2025. Kommen Romane auf die Bühne, gibt es in der Regel zwei mögliche Resultate: treue Nacherzählung (laaangweilig!) oder eigenständiges Kunstwerk (Sakrileg!). Und wie eigen darf es gar werden, wenn die Autorin wie im vorliegenden Fall den Literaturnobelpreis eingeheimst hat, als der Termin für die deutschsprachige Erstaufführung längst auf dem Spielplan stand?

Der Regisseurin Marie Schleef sind solche Lorbeeren egal, sie mag Texte über Frauen, deren Körper eine Verwandlung durchlaufen – in "The Mushroom Queen“ etwa in einen Pilz, in Han Kangs Bestseller eben in eine Pflanze –, und ihre starke Handschrift führte sie mit "Er putzt" gerade erst zum Festival Radikal jung. Doch siehe da, Schleef gelingt es, die beiden Schulen der Literaturadaption zu vereinen: Originaltreu? Durchaus. Kunstwerk? Jedenfalls.

Große Verwandlungserzählung

"Die Vegetarierin", 2007 in Südkorea erschienen, erlangte 2016 globale Bekanntheit, als die englische Übersetzung mit dem Man Booker International Prize ausgezeichnet wurde. Ein Jahr später kam das Buch auf Deutsch heraus. Auf den 190 Seiten passiert so einiges, Schleef hat in ihrer Fassung 14 Seiten Dialog übriggelassen. Den bannt sie im Akademietheater der Wiener Burg nicht wie sonst manchmal auf Übertitel. In den drei Akten spricht das Ensemble live, über den Videosequenzen jeweils davor liegt die Stimme der Hauptdarstellerin Kotti Yuns, die bizarre Träume schildert.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Burgtheater, Wien

SEIN ERSTES MAL AUF DER PARTY – Nachtkritik aus dem Vorarlberger Landestheater Bregenz

April 18, 2025 Martin Pesl

© Anja Köhler

Goethes "Faust" kann auch ein mehrstündiger Klopper sein. Muss aber nicht. Max Merker bringt das Gelehrtendrama in Bregenz super kompakt und minimalistisch auf die Bühne. Und hat dennoch Zeit für emotionale Lieder und einen Balanceakt mit Baum.

18. April 2025. Die Frage schlechthin, wenn es um Klassiker geht, schon Goethe hat sie im "Vorspiel auf dem Theater" zu seinem "Faust I" gestellt. "Wie machen wir's, dass alles frisch und neu und mit Bedeutung auch gefällig sei?", sind denn – nach den Überschriften – auch Milva Starks erste Worte an diesem Abend im Vorarlberger Landestheater.

Minimalistisch, kommt als naheliegende Antwort in den Sinn. Die Bühne ist bis auf zwei Stühle links und einen Flügel rechts vorne komplett leer. Und in den drei an eine Kreuzung aus King Kong und dem Osterhasen erinnernden schwarzen Pudeln, die gerade noch etwas verloren den Raum abgesucht hatten, steckt das gesamte Ensemble dieser Aufführung, die mit 90 Minuten angekündigt ist und diese Dauer am Ende sogar knapp unterschreiten wird.

Ein Turbo-Faust

Verknappung und Zackigkeit gehören zu den Markenzeichen des Regisseurs und Clowns Max Merker, ein anderes ist der Rückgriff auf Mittel des Physical Theatre. Merker ist gern gesehener Gast in Bregenz. In der vergangenen Spielzeit arbeitete er hier die Essenz und Heutigkeit von Erich Kästners Roman "Fabian" in flotten anderthalb Stunden heraus. Der "Faust" in der gleichen Zeit, das ist freilich eine besondere Herausforderung, denkt man doch gleich mal an Legendäres von Frank Castorf (sieben Stunden), Nicolas Stemann (acht) oder Peter Stein (geschlagene zweiundzwanzig).

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In Autor Tags Theater, Kritik, Vorarlberg, Nachtkritik
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