Vor dem Hintergrund des drohenden Kulturabbaus fand in Graz das steirische Freie-Szene-Festival NewsOffStyria statt. Mit fünf Uraufführungen und einem Förder-Happy End.
13. September 2025. In Graz wurde diese Woche gezittert. Am Donnerstag entschied der steirische Landtag, seit Ende 2024 mit der FPÖ als stimmenstärkster Partei, über das Kulturbudget, unter anderem die mehrjährigen Förderungen. In der ersten Jahreshälfte hatte Kulturösterreich irritiert in die Steiermark geblickt.
Erst war von einem Tag auf den anderen das eigentlich bis 2026 ernannte Kulturkuratorium mit überwiegend FPÖ-nahen Kräften neu besetzt, waren zugesagte Förderungen eingefroren worden. Dann verkündete der in der blau-schwarzen Landesregierung für Kultur zuständige Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), das Kulturbudget für 2025 steige um 1,3 Millionen. Doch alles halb so schlimm?
Fünf Uraufführungen, ein Kriterium
Nun, die Frage blieb, wie diese moderat erhöhte Summe letztlich verteilt würde. Die Wartezeit verbrachte die Szene – angesichts der Umstände regelrecht entspannt, aber unter spekulativem Geflüster vor und nach den Vorstellungen – bei ihrem biennalen Uraufführungsfestival NewsOffStyria. Eine Auswahljury, diesmal bestehend aus den in der Schweiz ansässigen Theaterleuten Beatrice Fleischlin und Anton Kuzema, hatte fünf Konzepte ausgewählt, deren Umsetzung in den Tagen von 9. bis 12. September 2025 zur Premiere kam. Einziges Einschlusskriterium: ein Steiermark-Bezug. Fleischlin und Kuzema kennen die lokale Szene gar nicht, konnten sich also ganz auf die eingereichten Inhalte konzentrierten. Das Ergebnis spiegelt das wider: Gleich drei der fünf neuen Arbeiten sind von Gruppen, die (noch) nicht einmal einen gemeinsamen Namen haben.