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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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ÖSTERREICHISCHE SEELENABGRÜNDE – Doppelkritik aus der BURG in der Theater heute 12/2025

November 30, 2025 Martin Pesl

© Tommy Hetzel

An der Wiener Burg adaptiert Therese Willstedt «Auslöschung» von Thomas Bernhard, Fritzi Wartenberg inszeniert Werner Schwabs «Volksvernichtung»

Auslöschung und Vernichtung, Zerfall und Sinnlosigkeit. Wer einen allgemeinen Eindruck von den Klassikern österreichischer Dramatik im späten 20. Jahrhundert gewinnen möchte, muss sich nur der Spielplandramaturgie der Wiener Burg zuwenden. Im Abstand von zwei Oktobertagen hat man hier Premieren von Thomas Bernhards „Auslöschung. Ein Zerfall“ und Werner Schwabs „Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos“ programmiert. Neben der in den Titeln durchscheinenden nihilistischen Grundhaltung gibt es noch eine weitere Gemeinsamkeit: Beide Texte wurden von jungen Regisseurinnen inszeniert, die in der vergangenen ersten Spielzeit unter Direktor Stefan Bachmann ihre Wien-Debüts präsentiert hatten – jeweils mit, so lässt sich vernehmen, beträchtlichem Publikumserfolg.

Für ihre zweiten Burg-Arbeiten haben Fritzi Wartenberg und Therese Willstedt Spielstätte getauscht. Die Schwedin Willstedt hatte mit „Orlando“ im Vorjahr das Akademietheater neu eröffnet und dabei zu erkennen gegeben, dass sie auch Erfahrung als Choreografin hat. Motive und Handlung des genderfluiden Schelm:innenromans von Virginia Woolf teilte sie auf acht Spieler:innen auf, die sich, körperlich nicht weniger präzise als sprachlich, durch die Textfassung arbeiteten.

Bei „Auslöschung“ im großen Haus machen die Regisseurin und ihr Team eigentlich nichts anderes – von der letzten Achterrunde sind Seán McDonagh und Andrea Wenzl übergeblieben, die damals nach der Premiere für die karenzierte Nina Siewert einsprang, der Rest des Ensembles ist neu –, dennoch geht das Unterfangen hier noch einmal deutlich besser auf. Das hat weniger mit der Inszenierung zu tun als mit der Vorlage. Ihr Aktualitätsbezug ist unterschwelliger, ihr Aufbau bühnentauglicher. Der Roman ist weniger Erzählung als persönliche Aufarbeitung.

„Auslöschung. Ein Zerfall“ erschien 1986. Der Roman ist als Bericht eines Privatlehrers namens Franz-Josef Murau gestaltet, der seinen oberösterreichischen Geburtsort Wolfsegg verlassen hat und als Weltbürger in Rom lebt. Kurz nach einem Heimatbesuch anlässlich der Hochzeit seiner Schwester mit einem – man stelle sich dies voller genüsslicher Verachtung ausgesprochen vor – „Weinflaschenstöpselfabrikanten“ wird Murau per Telegramm über den Unfalltod seiner beiden Eltern und seines Bruders Johannes verständigt. Er muss also gleich wieder hin.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Burgtheater, Wien, Theater heute, Österreich

MEIN MÜLLDEPOT FÜR EINEN ROBOTERHUND! – Kritik aus dem Akademietheater im Falter 48/25

November 26, 2025 Martin Pesl

Nicholas Ofczarek © Tommy Hetzel

Kaum ist er König, sagen sich alle von ihm los. Auf dem Schlachtfeld tätigt Richard III. seinen letzten Ausruf: „Ein Pferd, ein Pferd, mein Königreich für ein Pferd!“ Dann stirbt er.

Nicholas Ofczarek spielt William Shakespeares machtgierigen Manipulator im Akademietheater. Regisseur und Bühnenbildner Wolfgang Menardi lässt ihn das berühmte Zitat nicht fertig aussprechen. Es mutet hier sowieso kurios an: Pferde sind auf der Bühne reichlich vorhanden, wenn auch nur in Form kaputter Skulpturen, und das vermeintliche Königreich umfasst nicht mehr als ein verkacheltes Depot für ausrangierte Möbel und Technik.

Weiterlesen im Falter 48/25

In Autor Tags Theater, Kritik, Falter, Wien, Burgtheater, Shakespeare

KULTUR HEUTE – Radiokritik aus dem Akademietheater im Deutschlandfunk

November 22, 2025 Martin Pesl

Dorothee Hartinger © Tommy Hetzel

Atmo vom Stückbeginn

 

So böse war er eigentlich gar nicht! Neuere Forschungen haben ergeben, dass der Ruf König Richards III. von William Shakespeare gründlich ruiniert wurde. Wahrscheinlich intrigierte er nicht, ließ seine Neffen nicht ermorden – und sogar das mit dem Buckel könnte Erfindung sein. Aber wo bleibt da der Spaß – am Theater? Regisseur Wolfgang Menardi und Burgschauspieler Nicholas Ofczarek beteiligen sich zum Glück jedenfalls nicht an der Rehabilitierung des einstigen Königs von England. Sie zeichnen einen kalten, manipulativen und körperlich versehrten Schurken, den sein Umfeld hasst, dem sich aber auch niemand entziehen kann.

 

Lady Anne: Ich wünscht, ich kenn dein Herz.

Richard: Auf meiner Zunge liegt’s.

Lady Anne: Hab Angst, sind beide falsch.

Richard: Dann war nie einer treu. Darf ich in Hoffnung sein?

Lady Anne: Ich hoffe, jeder ist’s.

Richard: Trag diesen Ring von mir.

 

Ein Entkommen ist in dem Raum, in dem sich das alles abspielt, sowieso nicht möglich. Menardi, auch – und ursprünglich nur – Bühnenbildner des Abends, platziert Ofczarek und seine fünf Mitspielerinnen in die verflieste Ecke eines mysteriösen, verlassenen Gebäudes, zusammen mit kaputten Tierskulpturen, ausrangierter Technik und allerlei sonstigem Müll. Durch eine Hundehütte kann ein Roboterhund als Einziger ein und ausgehen. Der wirkt daher auch vergleichsweise fröhlich und agil, während die sechs menschlichen Bewohner:innen ein Endzeit-Gefühl ausstrahlen, das eher an Samuel Beckett als an William Shakespeare erinnert.

Weiterhören:

Kultur heute
Moderation: Susanne Luerweg
Samstag, 22. November 2025, 17:30 Uhr, Deutschlandfunk

In Sprecher, Autor Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk, Burgtheater, Wien, Shakespeare

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Akademietheater auf Deutschlandfunk Kultur

November 21, 2025 Martin Pesl

© Tommy Hetzel

Auftrag

Live-Kritik der Premiere „Richard III“ im Gespräch mit Eckhard Roelcke

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Richard, Herzog von Gloucester, ist hässlich und missgebildet und will „ein Bösewicht werden“. Sein erklärtes Ziel ist die Erringung der Königskrone und darüber die absolute Herrschaft. Zu diesem Zweck geht er über Leichen und tötet Familienmitglieder, Vertraute und politische Gegner, frei von Empathie oder moralischen Bedenken. Eine ebenso brutale wie faszinierende Figur, in der sich die Erotik der Macht und die Faszination des Bösen vereinen: William Shakespeare hat 1593 mit Richard III. einen der größten Verführer der Theaterliteratur geschaffen, einen schauspielernden Politiker und zynischen Machiavellisten, einen Alleinherrscher, dessen geistige und politische Erben bis zum heutigen Tag ihr Unwesen treiben.

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Eckhard Roelcke
Freitag, 21. November 2025, 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Deutschlandfunk Kultur, Theater, Kritik, Burgtheater, Shakespeare, Wien
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