„Vaim“ ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie des Literaturnobelpreisträgers von 2023.
Es ist schon witzig: Als Dramatiker zeichnete sich Jon Fosse stets durch eine karge Sprache aus, seine Figuren sagten lieber zu wenig als zu viel. Seit etwa anderthalb Jahrzehnten schreibt der Norweger nun bevorzugt Romane, gern gruppiert zu Tri- oder Heptalogien. 2023 erhielt er den Literaturnobelpreis, jetzt beginnt er eine neue Trilogie. Und der erste Roman daraus, „Vaim“, besteht aus drei regelrechten Wortschwallen.
Der erste in der Stimme von Jatgeir verfasst, einem sozial unbeholfenen Bootsbesitzer aus der titelgebenden Kleinstadt, der sich sogar beim Kauf von Nadel und Faden schwertut, dann aber von seiner heimlichen Jugendliebe Eline überrascht wird. Eline hat für Jatgeir ihren Mann Frank verlassen. Dass der in Wahrheit gar nicht so heißt, sondern Olav, enthüllt dieser im letzten der drei Teile. Dazwischen kommt Elias zu Wort, Jatgeirs „bester Freund“, der ihn aber trotz unmittelbarer Nachbarschaft schon ewig nicht mehr besucht hat.
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