Kein Skandal: Lydia Haiders "Zertretung - 2" in der Volkstheater-Dunkelkammer.
Mit dem Untertitel "Sprache essen Abgott auf oder Du arme Drecksfut Metzger" setzt die Volkstheater-Hausautorin Lydia Haider ihre Schimpftirade "Zertretung" fort. Teil eins erregte Anstoß mit Gewaltfantasien gegen Männer, die vor allem die ÖVP etwas zu ernst nahmen. Im zweiten Teil bietet die 1985 geborene Oberösterreicherin nun wirklich niemandem mehr Angriffsfläche, höchstens jenen, die finden, man müsse immer lieb sein und schön sprechen. Stattdessen pflegt Haider diesmal offensiv Sprachkritik in guter, wenn auch etwas angejahrter österreichischer Tradition: Sie beschimpft die Sprache selbst, liefert sich mit ihr ein Duell auf Leben und Tod.