Die Witwe Vesta lebt mit ihrem Hund in einer Hütte im amerikanischen Nirgendwo. Bei einem ihrer Waldspaziergänge entdeckt Vesta einen Zettel, auf dem steht: „Sie hieß Magda. Niemand wird je erfahren, wer sie ermordet hat. Ich war es nicht. Hier ist ihre Leiche.“ Rundherum ist freilich weder eine Tote zu finden noch der Hauch einer Spur.
Gleich in den ersten Sätzen präsentiert sich „Der Tod in ihren Händen“, ein Frühwerk der trendigen US-Autorin Ottessa Moshfegh, so aufdringlich als Whodunit-Krimi, dass es klarerweise keiner sein kann. Die Ich-Erzählung übernimmt den knappen Stil der geheimnisvollen Notiz, den Übersetzerin Anke Caroline Burger mit saloppen Formulierungen ins Deutsche rettet.
Vesta beginnt zu ermitteln. Wie sie das tut, ist anfangs noch ganz lustig – sie fragt das Internet „Ist Magda tot?“ –, nervt aber, als offensichtlich wird, dass die Möchtegern-Miss-Marple sich den Mordfall nur herbeisehnt. Und das ist bald.
Ottessa Moshfegh
Der Tod in ihren Händen
Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger
Ca. 256 Seiten. Gebunden
Ca. € 22,- [D] / € 22,70 [A]
ISBN 978-3-446-26940-8