Eine prägende Parabel aus Japan erscheint in neuer Übersetzung.
Eine alles umspannende Traurigkeit verbreitet die Erzählung, mit der der Autor und Musiker Shichirō Fukazawa 1956 Berichten zufolge Japan aufrüttelte. Man mag sich das Geschehen in dem als „Die Narayama-Lieder“ neu übersetzten Text zur Gänze in Schwarz-Weiß vorstellen: In einem Gebirgsdorf, so abgelegen, dass es keinen Namen braucht, herrschen zahlreiche starre Traditionen. Eine davon lautet, dass alle Menschen im Alter von siebzig Jahren die Reise zum Narayama anzutreten haben, einem fiktiven Berg, von dem sie nicht mehr zurückkehren sollen. Wenn sie dabei alles richtig machen, so heißt es, wird es im richtigen Moment schneien.
Weiter in der Buchkultur 198