Das Theater Oberzeiring zeigt beim Festival Werkstatt neun Uraufführungen an diversen Spielstätten
Es ist schon spektakulär, dass der steirische Ort Oberzeiring mit seinen weniger als 1000 Einwohnern ein eigenes Stadttheater mit zwei Spielstätten hat. Was man so hört, waren diese auch bei Vor-Corona-Bestuhlung bestens verkauft. Dem künstlerischem Leiter des THEO (Theater Oberzeiring) reicht das aber nicht. Jedes Jahr veranstaltet Peter Faßhuber das Festival Werkstatt und präsentiert Uraufführungen aus der Steiermark, Österreich und dem Rest der Welt. Diese haben natürlich nicht alle auf den regulären Bühnen Platz, also wird – ein Feuchttraum aller Theater- und Festivalmacher in Wien und anderen Großstädten – in den Ort ausgeschwärmt. Auch heuer wird von 22. bis 27. September kaum ein ober- oder unterzeiringischer Quadratmeter zu finden sein, auf dem sich kein Theater abspielt.
Um den Besuch der neun Produktionen ist dieses Jahr ein besonderes G’riss, denn pro Vorstellung haben nur 40 Personen Platz (dafür davon dann sehr viel). Eine Ausnahme bildet die Eröffnungsshow „La vita mi piaggio“, eine Koproduktion mit dem Grazer Straßentheaterfestival La Strada. Hanni Westphal und Martina Kolbinger-Reiner, ehrenwerte Gründerinnen von Mezzanin Theater, ironisieren darin die eigene Angejahrtheit.
Mehr im Falter 38/20