Als ihm Pass und Ticket abhandenkommen und der Flieger, in den er hätte steigen sollen, abstürzt, taucht Ernst von Ufermann unter. Warum, das weiß der Totgeglaubte selbst nicht genau. Die Falschgeldmafia, in deren Hände er sich auf der Flucht begibt, setzt ihm zu, und dass seine Frau eine millionenschwere Lebensversicherung kassiert, macht ihn zum Betrüger – weil er lebt. Dabei würde er so gern wieder zurück.
In atemlosen Gedankenprotokollen schildert Maria Lazar in „Leben verboten!“ Ufermanns Misere, vor allem aber den rauen Umgang im Wien und Berlin der Zwischenkriegszeit. Letzteren erlebte die jüdische Autorin (1895–1948) selbst, bevor sie ins schwedische Exil ging. Vom Theater („Der Henker“ an der Burg) und vom Verlag DvB wird sie gerade wiederentdeckt, ihr Roman erscheint, mit aufschlussreichem Nachwort, erstmals komplett im Original. Das ist ziemlich sensationell und spannend, auch wenn bei einer lebenden Autorin das Lektorat wohl etwas härter zugegriffen hätte.
Das Original findet sich im Falter 23/20.