„The Artists Are Present“: Die Performerin Malika Fankha entwickelt ihr neues Stück über Cyborgs und Elfen in der Brunnenpassage
Eigentlich wollte Malika Fankha an diesem Montag an einem Song arbeiten. Aber der Cheftechniker ist in Kurzarbeit, das Mischpult steht erst morgen bereit. Auch gut. „Der erste Tag ist sowieso eher ein Planungstag“, sagt. „Man liegt rum, dann schreibt man mal eine Idee auf. Von außen sieht das vielleicht so aus, als schliefe man einfach.“
Man kann sich als Artist-in-Residence hier schon beobachtet fühlen. Die Brunnenpassage am Yppenplatz in Ottakring ist von zwei Seiten betret- und einsehbar, sie war früher eine Markthalle. Heute ist sie ein unter anderem von öffentlicher Hand und Caritas finanziertes Kulturzentrum. In normalen Jahren finden hier über 400 Workshops, Aufführungen, Diskussionen und andere Veranstaltungen statt. Der Corona-Lockdown leerte die 230 Quadratmeter auf einen Schlag. Fariba Mosleh, Kuratorin für Theater/Performance, wollte sich damit nicht abfinden und rief – zum ersten Mal in der Geschichte der Einrichtung – einwöchige Residencys für Künstlerinnen und Künstler aus allen Sparten aus.
„Das Feedback war gigantisch“, freut sie sich. Trotz der knappen Frist gab es etwa 50 Bewerbungen, elf wurden ausgewählt. Seit Mitte Mai bis Mitte August haben sie jeweils von Montag bis Samstag die weiß gestrichene, längliche Halle sowie 300 Euro Budget zur Verfügung und können nach Belieben arbeiten, proben, entwickeln, sich inspirieren lassen. Auf Wunsch gibt eine Kuratorin Feedback, aber Residency heißt: Es wird kein Endergebnis verlangt.
Mehr im Falter 25/20