Michael Laub mit "Rolling" bei Impulstanz: Belgischer Choreograf zollt in "Rolling" 200 Filmen seinen Respekt.
Und das soll jetzt wirklich zwei Stunden so weitergehen? Fragt man, schmunzelnd freilich, nach der ersten halben Stunde von "Rolling", der neuen Arbeit des belgischen Theatermachers Michael Laub. Das Prinzip ist immer gleich: Mit der Ankündigung "This is from ...", nennt eine der fünf Tänzerinnen oder einer der fünf Tänzer einen Filmtitel aus der weitreichenden Geschichte des Kinos und spielt dann einen kurzen Moment daraus vor. Das kann ein prägender Satz von Bette Davis aus "Die kleinen Füchse" (1941) sein oder einfach die Art und Weise, wie Leonardo Di Caprio sich in "Romeo und Julia" (1996) die Haare aus dem Gesicht streift.
Für die meisten dieser Minischnipsel zeichnet Maxwell Cosmo Cramer verantwortlich, der vor zwei Jahren auch schon in Laubs verspielter Arbeit "Fassbinder, Fausts and the Animists" auffiel. Seine Lust zum peniblen Imitat scheint begrenzt, nur mithilfe seines Handys kriegt er die richtige Reihenfolge der zig Filme hin. Aber Cramers gelangweilte Art hat natürlich im ersten Moment auch etwas äußerst Komisches, wie jemand, der beim "Activity"-Spielen Pantomime machen muss. Trotzdem: Soll das jetzt zwei Stunden so weitergehen?