„Kein Groschen Brecht“ im Off-Theater.
Kann man ein vermeintliches Genie mit seinen eigenen Waffen, also der eigenen Kunst demontieren? Im Off-Theater ist der Schauspielerin und Sängerin Tamara Stern, dem Autor/Regisseur Ernst Kurt Weigel und dem Komponisten Imre Lichtenberger-Bozoki genau das mit dem prägenden Schriftsteller und Theatererneuerer Bertolt Brecht gelungen: eine „Abbrechtung“ sozusagen. Durchsetzt mit mutig neu arrangierten und von Elise Mory am Klavier begleiteten Weill-Schmettersongs aus der „Dreigroschenoper“ versetzt sich Stern in die Rolle des Dichters – mit einer Zigarre, die sich wie ein erigiertes Schniedelchen erhebt, wann immer die knarzende Stimme erklingt – und in die seiner zahlreichen Frauen von Elisabeth Hauptmann bis Helene Weigel, die seine Kinder austrugen und, so zeigt er des gründlich recherchierte Text von „Kein Groschen Brecht“, auch große Teile seiner kreativen Arbeit für ihn verrichteten.