Mark Ravenhills „pool (no water)“ in Innsbruck
Vor zehn Jahren waren sie eine inspirierte Künstlergruppe. Dann ging eine durch die Decke und wurde mit ihrer brutalen Konzeptkunst reich, zwei andere starben. Der Rest gurkt weiter im Kulturprekariat herum. Die eine aber lädt die alte Gang in ihr Domizil ein. Dort kommt es zu einem nächtlichen Unfall, und wie der aussieht, lässt der Titel des Stücks „pool (no water)“erahnen. Es stammt vom britischen Dramatiker Mark Ravenhill, der Mitte der Neunziger durch „Shoppen und ficken“ als Vertreter des „New Brutalism“ berühmt wurde.
Warum das Theater präsent dieses spätere, doch beileibe nicht neue Werk (aus 2006) in Innsbruck auf die Bühne bringen wollte, bleibt fraglich, spricht es thematisch doch eher abgebrühte urbane Kulturnasen an. Die Umsetzung aber gelingt ganz ausgezeichnet. Der auf ursprünglich vier, hier nur noch drei Figuren aufgeteilte Erzähltext dient Regisseurin Michaela Senn als Grundlage für eine lebhafte, visuell wie akustisch ansprechende Komposition.
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