Nadja Maleh kehrt nach kreativer Auszeit mit dem neuen Kabarettprogramm „Hoppala“ zurück
Nadja Maleh, 46, hat sich zu Österreichs meistbeschäftigter Kabarettistin ihrer Generation hochgearbeitet. Ihre Figuren mit präzise persiflierten Akzenten, etwa die Ostdeutsche Ramona Krummelanke oder die Inderin Mandala, ziehen sich seit 2007 durch vier Solo-Sketch-Programme. Zuletzt nahm die Wienerin sich eine kreative Auszeit und zeigte ein Jahr lang ein Best-of. Jetzt hat sie eine neue CD mit Songs herausgebracht und feiert Premiere mit ihrer neuen Show „Hoppala“.
Falter: Frau Maleh, Sie beschäftigen sich in „Hoppala“ mit Fehlerkultur.
Nadja Maleh: Ich stelle die These auf, dass die Geschichte der Menschheit eine Geschichte voller Hoppalas ist. Herbert und Silke, ein Wiener Pärchen, das ich neu kreiert habe, war bei allerlei historischen Hoppalas dabei und teilweise sogar daran schuld, angefangen mit dem Big Bang.
Es gibt am Theater den Aberglauben, dass in der Vorbereitung möglichst viel schiefgehen muss, damit die Premiere ohne Hoppalas auskommt. Glauben Sie daran?
Maleh: Das habe ich für mich nie beobachten können. Ich bin auch nicht abergläubisch. Man kann mir gerne Toi toi toi wünschen, und ich bedanke mich auch dafür, ohne Unglück zu haben.
In der Beschreibung Ihres Programms klingen auch Hoppalas österreichischer Minister an. Heißt das, dass es diesmal politisch wird?
Maleh: Ja, ich bin direkter und klarer in meinen Formulierungen als bisher. Das wird für mein Publikum bestimmt überraschend. Ich hatte nicht das Gefühl, der Welt endlich die Meinung sagen zu müssen, aber es hat sich beim Schreiben ergeben, also war es mir offenbar ein Anliegen. Locker lachen kann man trotzdem, auch über die Politik, obwohl sie derzeit vielfach zum Weinen ist.
Die meisten Ihrer kultigen Charaktere sind weiblich. Dabei sind doch eher Männer dafür bekannt, alles falsch zu machen.
Maleh: Das hat jetzt aber ein Mann gesagt! Ich würde das nie behaupten. Menschen machen Fehler, ich mache sie auch, und es gibt hier wie da reflektierte und weniger reflektierte.
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