Margit Mezgolich adaptiert charmant einen Roman von Anna Weidenholzer.
Viel Platz ist nicht. Eifrig werden im Souterrainlokal in der Gründorfgasse zunächst inmitten freundlicher Begrüßungen Menschen rangiert. Auch während der Aufführung platziert das Ensemble mehrmals einige der 25 Zuschauer um. Als Schauplatz für die Adaption des 2013 erschienenen Romans „Der Winter tut den Fischen gut“ der Linzerin Anna Weidenholzer hat der neu gegründete Theaterverein IG Fokus ein ehemaliges Geschäft gewählt, weil die Protagonistin Maria Modeverkäuferin ist. Oder war, bis sie mit 51 abgebaut wurde. Im Zuge einer neuerlichen Bewerbung zäumt sie ihre Lebensgeschichte von hinten auf.
Erst gibt sie die ältere Petra Strasser, vom Leben verunsichert, aber geschultem Optimismus verpflichtet. Später (also „früher“) übernimmt Elisabeth Veit die Rolle, und ihre strahlende Naivität schmerzt, da man schon weiß, was kommen wird. Die, die jeweils nicht Maria ist, teilt sich mit John F. Kutil die anderen Figuren: den konfusen Chef, den Elvis imitierenden Ehemann, die Kaffeesud lesende Nachbarin und viele mehr.