Der Dramatiker Thomas Köck hat schon die meisten Theater Wiens bespielt. Jetzt wird sein ausuferndes Klima-Epos im Akademietheater aufgeführt
Vor zehn Jahren hatte Österreichs meistversprechender Nachwuchsdramatiker noch keinen Kontakt zum Theater. „Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen“, sagt er augenzwinkernd. „Linz war zu weit weg.“
Inzwischen ist das Werk von Thomas Köck nicht nur in Linz zu sehen, sondern im gesamten deutschen Sprachraum. Die Räume, in denen der zeitgenössische Autor gespielt wird, werden dabei immer größer. Aktuell steht eine Premiere im Akademietheater an.
Als der 1986 geborene Köck mit 20 Jahren aus Wolfern bei Steyr nach Wien zog, hatte er immerhin schon einiges an Text produziert, allerdings für Songs. 2009 heuerte er als Regieassistent beim Theatercombinat an, der damals sehr erfolgreichen Gruppe rund um die Regisseurin und Theoretikerin Claudia Bosse. In diesem Umfeld lernte er die Genres Tanz und Performance kennen und entwickelte daraufhin selbst kleine Abende, für die eben auch Text benötigt wurde.
Bald darauf wurde Köck zum Schreibstudium an der Berliner Universität der Künste zugelassen, in der deutschen Hauptstadt wohnt er bis heute. In seinen oberösterreichischen Dialekt hat sich seither eine deutschdeutsche Note eingeschlichen. Er sagt „Bock haben“ und „Spass“ mit kurzem a, aber auch „That’s about it“ und, unverkrampft auch im Gespräch gendernd, „Kritikerinnen und Kritiker“. Köck wirkt nachdenklich und stets freundlich, wie jemand, der das Zusammenarbeiten mit Theatermenschen genießt, obwohl er immer noch nicht ganz genau weiß, wie er da hineingeraten ist.
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