Wien, 5. März 2015. Kaum möchte man glauben, dass es die letzte Premiere der Ära Andreas Beck am Schauspielhaus Wien ist: kein Karacho, kein Tränendrüsendrücken sondern ein schlichter Abend von 75 Minuten. Je fünf Musiker und Schauspieler, alle unaufdringlich gekleidet, betreten die Bühne. Die Spielfläche ist ein etwas verdreckter, aber unverstellter Mulchteppich. Im Eck stehen die Instrumente: E-Gitarre, Klarinette, Kontrabass, Akkordeon und Klavier. Diese Uraufführung beginnt wie ein biederes Hauskonzert.
Tatsächlich handelt es sich um ein Singspiel, weil Andreas Beck Musik als letztes Spielzeitmotto vorgab: Die zeitgenössischen Texte, die am Schauspielhaus Programm sind, sollten durch ebenso zeitgenössische Kompositionen unterstützt werden. Sänger wurden trotzdem keine engagiert – das Sprechensemble durfte ran. Bei dieser Abschlussproduktion nun glückt diese riskante Kombination auf schier unwahrscheinliche Weise dank perfekter Harmonie zwischen Text, Musik und einer Regie, die beide stets füreinander ausspielt.