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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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„OFF ODER NICHT OFF IST KEIN KRITERIUM“ – Werkstattgespräch im Buch „Sapperment! 25 Jahre Nestroypreis“

November 9, 2024 Martin Pesl

Was bringt der Nestroy-Preis für Preisträger:innen der freien Szene? Womit haben Theaterschaffende zu kämpfen? Vier Gewinner:innen des Off-Nestroy-Preises blicken zurück und nach vorn. Sabine Mitterecker, Sara Ostertag, Michael Turinsky und Yosi Wanunu im Gespräch über Förderungen und Forderungen.

Der Nestroy für die beste Off-Produktion ist der einzige, der mit einem Geldpreis dotiert ist. Was haben Sie mit dem Geld gemacht, und welche Bedeutung hatte der Gewinn dieses Preises insgesamt für Sie? Sabine Mitterecker, Sie waren mit Ihrem Verein theater.punkt die erste Off-NESTROY-Gewinnerin im Jahr 2000. 

Sabine Mitterecker: Der erste NESTROY-Preis für die beste Off-Produktion war nicht dotiert. Angesichts des damals sehr kleinen Produktionsbudgets dachte ich, das kann’s ja wohl nicht sein, und bin lange dafür gelaufen, hab viele Gespräche geführt und Briefe geschrieben, damit der Off-NESTROY zukünftig dotiert wird. Irgendwann mit Erfolg. 2010, mit dem zweiten NESTROY-Preis für mein Produktionslabel theater.punkt, hat es dann auch von der Dotierung profitiert. Ich konnte mit meiner Thomas-Bernhard-Dramatisierung „Frost“ zahlreiche Gastspiele im In- und Ausland anstoßen. Ansonsten bringt der NESTROY-Preis mediale Aufmerksamkeit mit sich, und ja, ich habe mich riesig über die Anerkennung unserer Arbeit und die Wertschätzung gefreut.

Sara Ostertag ist chronologisch die nächste Preisträgerin im Raum. 2018 gewann sie für makemake produktionen in Koproduktion mit dem Kosmos Theater.

Sara Ostertag: Ich wusste gar nicht, dass es ein Preisgeld gibt. Das habe ich erst ein Jahr später erfahren, als wir um die Abrechnung über den Betrag gebeten wurden. Wir mussten dann innerhalb von zwei Wochen entscheiden, wie wir das Geld einsetzen, und haben die Summe ins Gesamtbudget übergeführt. 30.000 Euro waren 2018 eine halbe Produktion, heute ist es, wenn man seriös zahlen will, weniger als ein Drittel einer Produktion. Das macht das Kraut nicht fett. An sich ist es wertvoll, wenn Preise dotiert sind, wie Stipendien. Darüber hinaus könnte ich allerdings nicht sagen, dass uns der Nestroy so krass viel gebracht hätte. Ganz ehrlich: In Deutschland interessiert sich dafür niemand. Innerhalb von Österreich scheint mir, ist diese Auszeichnung in konservativeren Kreisen des Journalismus was wert und wird den Namen vorangestellt wie ein Magistertitel. Trotzdem: Für uns als jüngeres Kollektiv im Übergang von einer Kosmos-Intendanz zur nächsten war der Preis schon cool.

Weiterlesen in:
„Sapperment! 25 Jahre Nestroypreis – Ein Stück österreichisches Gegenwartstheater“, Molden Verlag, 2024.

In Autor Tags interview, Theater, Nestroy, Wien

KULTUR HEUTE – Kritik aus dem Akademietheater im Deutschlandfunk

November 8, 2024 Martin Pesl

© Tommy Hetzel

Alle haben sie Budapest hinter sich gelassen und sind in die neue Welt gegangen: die Columbia University in New York, wo ein wohlgenährter Rektor die vier Naturwissenschaftler nach und nach willkommen heißt: Leó Szilárd, Jenő Wigner, Ed Teller und Pál Erdős – obwohl letzterer in Wahrheit gar nicht Teil des „Manhattan Project“ war.

Ein verschlossener Koffer am Fußende des Bettes
in einer bescheidenen Pension
in New York
1938.
Leó Szilárd hat ihn nie aufgemacht
seit seiner Landung hier,
in Amerika,
wo man ins Kino geht,
um Greta Garbo zu sehen,
und wo alle diesen neuen Comic lesen,
mit einem Typen im blau-roten Pyjama,
der vom Planeten Krypton kommt.
Wobei
auch Greta Garbo
und der Typ mit dem Pyjama,
auch sie
nicht hier geboren,
auch sie
mit einem Koffer hergekommen sind.

Der erste Teil der dreistündigen deutschsprachigen Erstaufführung widmet sich in eingängigen, gebetsmühlenartigen Wiederholungen den unterschiedlichen Charakteren der vier jüdischen Forscher.

Der Koffer ist dabei ein zentrales Motiv: Ein Ungar hat alles aus der alten Heimat mitgenommen, der andere nichts. Einer hat seinen Koffer noch nicht ausgepackt, der andere hat in dem seinen nur, wie es heißt, die Gabe der inneren Ruhe.

Weiterhören hier:

Kultur heute
Moderation: Karin Fischer
Freitag, 8. November 2024, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Theater, Kritik, Burgtheater, Wien, Deutschlandfunk

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Akademietheater auf Deutschlandfunk Kultur

November 7, 2024 Martin Pesl

Auftrag

Besprechung der Premiere „Manhattan Project“ im Gespräch mit Charlotte Oelschlegel

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Robert Oppenheimer wird 1942 mit der Leitung des Manhattan Projects betraut, dessen Aufgabe es ist, die Kernspaltung militärisch nutzbar zu machen. Mit einem disparaten, aber ebenso genialen Forscherteam, bestehend aus vor den Nazis geflohenen ungarischen Juden, macht er sich an die Arbeit. Würde eine solche Bombe den Weltkrieg beenden? Das neue Theaterstück von LEHMAN BROTHERS-Autor Stefano Massini basiert auf wahren Ereignissen und spitzt die verschiedenen Interessen, die hinter dem Bau der ersten Atombombe standen, zu einer unaufhaltsamen Kettenreaktion zu. Der Text erzählt vielschichtig von wissenschaftlichem Ehrgeiz und menschlichen Zweifeln, von Ursachen und Wirkungen.

Im Kontext heutiger politischer Verhältnisse ist Stefan Bachmanns erste Inszenierung als BURG-Direktor eine dringliche Auseinandersetzung mit den Fragen von Fortschritt und Verantwortung.

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Charlotte Oelschlegel
Donnerstag, 7. November 2024, ab 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk Kultur, Burgtheater, Wien

VERVIELFACHT, VEREINFACHT – Sammelkritik aus Burg- und Akademietheater in der Theater heute 11/24

October 28, 2024 Martin Pesl

© Lalo Jodlbauer

Die neue Burg-Direktion nimmt Fahrt auf – neben Therese Willstedts „Orlando“-Adaption stehen zwei Solos auf dem Programm: Thomas Bernhards „Holzfällen“ mit Nicholas Ofczarek und Stefan Zweigs „Schachnovelle“ mit Nils Strunk

Stressfrei ist Stefan Bachmanns Start an der Burg nicht über die Bühne gegangen. Einige der ersten Premieren seiner Direktion waren vom Pech verfolgt. Für den Eröffnungs-„Hamlet“ (Theater heute 10/2024) hatte der angekündigte Star, Ifflandring-Träger Jens Harzer, schon vor dem Sommer abgesagt. Zum Premierenapplaus kam Regisseurin Karin Henkel dann auch noch mit Beinschiene und Krücken auf die Bühne gehumpelt. Da wunderte dann niemanden mehr, dass der grundsätzlich charmante Abend unfertig wirkte. Eine solche Verletzung, wie auch immer sie entstanden sein mag, hatte wohl weitere Probenausfälle nach sich gezogen. Aber so ein Neustart lässt sich halt auch nicht einfach verschieben. 

Kurz darauf fiel die nächste Ringträgerin aus: Kammerschauspielerin Regina Fritsch (Anna-Seidler- und Albin-Skoda-Ring) erkrankte wenige Tage, bevor sie die Titelrolle des Argan in Bachmanns eigener Molière-Inszenierung „Der eingebildete Kranke“ hätte übernehmen sollen. Die ursprüngliche Kölner Besetzung, Rosa Enskat, sprang ein. Was eine Wiener Fassung hätte werden sollen, blieb in Sachen Humor sehr bundesdeutsch. 

„Orlando“, die Eröffnungspremiere im Akademietheater, ging problemlos über die Bühne. Sogar die Renovierung der Bestuhlung war zeitgerecht abgeschlossen worden – für Bachmann, der am Schauspiel Köln zuvor jahrelang ein Ausweichquartier bespielt hatte, sicherlich eine ungewohnte Erfahrung. Auch hier war freilich etwas besonders: Eine der sieben Spieler:innen, Nina Siewert, trat hochschwanger auf. Bereits wenige Vorstellungen später wurde sie durch die im Programmheft bereits angeführte Zweitbesetzung Andrea Wenzl ersetzt.

Diese Umbesetzung dürfte ins Gewicht fallen, denn obwohl in der Inszenierung der Schwedin Therese Willstedt sieben gleichberechtigte Orlandos zwischen Lamellenvorhängen hervorhuschen und sich auch lustvoll matchy-matchy kleiden, kommt Siewert/Wenzl eine besondere Rolle zu. Sie ist diejenige Orlando-Figur, die sowohl anfangs als auch am Ende den existenzialistischen Charakter der Aufführung auf den Punkt bringt: „Ich bin immer noch hier. Oder?“

Virginia Woolfs Schelmenroman aus dem Jahr 1928 wird derzeit besonders häufig fürs Theater adaptiert. Der Grund dafür ist klar: Eine Figur, die als Mann beginnt und im Zuge einer Reise durch die Jahrhunderte zur Frau wird, entspricht dem Zeitgeist mindestens so sehr wie die Locken-Vokuhila-Perücken, die alle sieben auf der Bühne hier tragen. Dass die britische Schriftstellerin die spontane Transition (und das Ausbleiben äußerlicher Alterung) mit ihrem fantasievoll frechen Humor weder erklärte noch ein großes Getöse darum machte, tut wohl. Man möchte mit dem Buch winken und milde lächelnd sagen: Seht ihr, geht doch.

Weiterlesen in der Theater heute 11/2024

In Autor Tags Theater, Kritik, Burgtheater, Wien, Theater heute
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