• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

ER HAT EINE GESCHICHTE ZU ERZÄHLEN – Kritik aus dem Theater in der Josefstadt im Falter 12/25

March 19, 2025 Martin Pesl

Martin Niedermair, Raphael von Bargen © Philine Hofmann

Ein monumentales Theaterereignis erreicht endlich Wien: Matthew López’ „Das Vermächtnis“ erobert das Josefstadt-Publikum

Vor zehn Jahren hätte es das im Theater in der Josefstadt nicht gegeben: Szenenapplaus nach einer schwulen Sexszene. Sie ist abstrakt dargestellt. Die beiden Männer stehen, bekleidet, in großem Abstand zueinander an der Bühnenrampe, rechts Martin Niedermair in der Hauptrolle des New Yorker Mittelschichtlers Eric Glass, 33, links Raphael von Bargen als sein Partner, der exzentrische Emporkömmling und Autor Toby Darling.

Ihr äußerst witziger Dialog mündet in einen Heiratsantrag – und natürlich im Orgasmus. Bravo, findet das Publikum.

Es ist erst kurz nach 15 Uhr, die Marathon-Premiere beider Teile von Matthew López’ „Das Vermächtnis“ hat gerade begonnen. Als sie siebeinhalb Stunden später endet, ist die Stimmung weniger heiter, die Begeisterung aber ungebrochen. Die Leute springen sofort von ihren Sesseln. Auch das ist in der Josefstadt selten, erst recht bei einem zeitgenössischen Stück.

Der 1977 in Florida geborene Matthew López brachte sein Opus magnum mit dem Originaltitel „The Inheritance“ 2018 heraus, erst im Londoner Theater Young Vic, dann in New York am Broadway. Einhellig wurde es als wichtiges Zeitdokument gelabelt, als große Erzählung der queeren amerikanischen Gegenwart.

Weiterlesen im Falter 12/25

In Autor Tags Theater, Kritik, Falter, Josefstadt, Wien, USA

DAS LEBEN IST EIN KURZER, STARRER FLUSS – Nachtkritik aus dem Theater in der Josefstadt

January 31, 2025 Martin Pesl

Oliver Rosskopf und Alexander Absenger © Astrid Knie

Lisa Wentz, Österreichs preisgekrönter Dramatik-Star, hat für die Josefstadt ein neues Stück geschrieben. Über Missbrauch in einem katholischen Bubeninternat und seine Folgen noch Jahrzehnte später. Regisseur David Bösch, der schon Wentz' Erstling "Adern" uraufführte, nimmt sich des Textes an.

31. Januar 2025. Die Kirche hat echt ein Problem. Wenn alle wissen, dass es in einem Stück um Missbrauch im katholischen Internat geht, obwohl dieser nie gezeigt, ja kaum angesprochen wird, dann ist das ein schlechtes Zeichen für den Ruf der ehrenwerten Institution. Gut, einige haben vielleicht online Synopsis und Inhaltshinweise zu "Azur oder die Farbe von Wasser" gelesen. Doch auch der Rest des Publikums wird kaum lange rätseln, wenn in einer frühen Szene kurz die Rede von der "Anstalt" ist, die es "nimmer gibt", weshalb die Burschen Johannes und Geri nun wieder bei ihren Familien wohnen, während sie für die Matura lernen.

Österreichs Dramatik-Star

Die 30-jährige Lisa Wentz ist ein Shootingstar der deutschsprachigen Dramatik. Ihr Debüt "Adern" wurde mit Preisen überhäuft und mehrfach inszeniert, in Wien, Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg – außerhalb Österreichs ist Wentz bislang nicht angekommen. Liegt es daran, dass die Tirolerin gern mit Dialekteinschlägen kokettiert? Oder traut man weiter nördlich ihren nahbaren Figuren und höchst unpostdramatischen Dialogen nicht?

Weiterlesen …

In Autor Tags Theater, Kritik, Wien, Josefstadt

DIE ABHOLERIN – Porträt von Marie Rötzer im Falter 26/24

June 26, 2024 Martin Pesl

© David Payr

Endlich eine Frau: Marie Rötzer leitet ab Herbst 2026 das Theater in der Josefstadt. Sie will dort manches verändern

Die Stadt wechseln muss Marie Rötzer nicht. Wie fast alle, die für St. Pöltener Kultureinrichtungen arbeiten, wohnt sie in Wien. Nur ihr Arbeitsweg wird etwas kürzer, wenn die künstlerische Leiterin des Landestheaters Niederösterreich im Herbst 2026 die Direktion des Theaters in der Josefstadt übernimmt.  

Rötzer beerbt Herbert Föttinger, der „die Josefstadt“ nach dann 20 Jahren verlässt. Auch der kaufmännische Geschäftsführer Alexander Götz geht in Pension. Ihm folgt Stefan Mehrens, 55, derzeit am Staatstheater Braunschweig. Beide Verträge laufen bis 2031. Das neue Duo hat ungewöhnlich lange Zeit, sich vorzubereiten – eine erfreuliche Nebenwirkung dessen, dass die Subventionsgeber Bund und Stadt die Bestellung noch vor der Wahl erledigen wollten.

In Mistelbach 1967 geboren, war der Weg zum Theater für Marie Rötzer nicht selbstverständlich. „Das Weinviertel hat zu meiner Zeit kulturell nicht so viel geboten“, schildert sie dem Falter. „Aber meine Mutter versorgte mich mit Büchern, mein Vater spielte Geige und sang im Stadtchor, da durfte ich mit.“ Den Rest verdanke sie dem sozialdemokratischen Bildungssystem. „Wir sind mit der Schule oft nach Wien ins Burg- und Volkstheater gefahren. Da saß ich in zweiten und dritten Rängen und ließ mich begeistern.“

Ein Studium der Theaterwissenschaft in Wien war die logische Folge. Rötzer schloss es ab, obwohl es sie schon bald in die Praxis zog: Sie wollte Dramaturgin werden und wurde es – in Berlin, Graz, Mainz und Hamburg, kurz auch in der Zürcher Off-Theater-Szene –, bevor sie 2016 die Leitung des Landestheaters zugesprochen bekam.

Weiterlesen im Falter 26/24

In Autor Tags Theater, Falter, Porträt, Wien, Josefstadt, Kulturpolitik

DIE LETZTEN TAGE DER REPUBLIK – Nachtkritik aus dem Theater in der Josefstadt

March 8, 2024 Martin Pesl

© Moritz Schell

Der Dramatiker Thomas Arzt präsentiert ein Gesellschaftspanorama im Vorfeld der austrofaschistischen Diktatur. Theaterdirektor Herbert Föttinger bringt den Stoff mit großem Ensemble im Theater in der Josefstadt zur Uraufführung. Eine Geschichsstunde, die ihre Wirkung nicht verfehlt.

8. März 2024. Es läuft für Thomas Arzt, und Thomas Arzt läuft überall. Jüngst postete der oberösterreichische Autor erfreut, an einem Tag würden alle drei seiner neuen Auftragsarbeiten gleichzeitig zu sehen sein: in Bozen, in Linz und im Theater in der Josefstadt. "Leben und Sterben in Wien" ist das älteste der Werke, es stand schon 2021 auf dem Plan des Hauses, wurde dann aber im Corona-Chaos verschoben. Regie führt der Direktor des Hauses selbst, Herbert Föttinger. Es soll die letzte Inszenierung des gelernten Schauspielers sein, bevor er 2026 nach unglaublichen 20 Jahren abtritt. In den verbleibenden Spielzeiten will Föttinger andere zum Zug kommen lassen. Jetzt aber fährt er noch einmal alle Geschütze auf und bringt Arzts Historiendrama groß raus.

Gesellschaftliches Panorama

Im Juli 1927 brannte in Wien der Justizpalast, am 12. Februar 1934 begann der Aufstand des "roten" Schutzbundes gegen das faschistische Regime des Kanzlers Engelbert Dollfuß. Unterdessen gediehen im Untergrund die Nazis. Arzt schildert diese komplizierte Phase in Österreichs Geschichte – man hat keine Mühe, heutige Gefahren für die Demokratie wiederzuerkennen – anhand zahlreicher symbolischer Figuren: Da ist der Sozi, der aus enttäuschter Liebe zum Nazi wird (Nils Arztmann), die frustrierte Kommunistin (Alma Hasun), die ihren gutmütigen Kleinkriminellen (Thomas Frank) verlässt, sich dem Heimwehrler (Jakob Elsenwenger) an den Hals wirft und den Kanzler dann eh ganz gut findet. Da ist der brutal folternde Oberinspektor (Joseph Lorenz), der dem Theaterdirektor (Günter Franzmeier) aus alter Kameradschaft im Ersten Weltkrieg dennoch den Tipp gibt, das illegale Waffenlager zu räumen, bevor es ganz schlimm wird. Und etliche mehr.

Weiterlesen …

In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Wien, Josefstadt, Geschichte
Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Interview
  • Performance
  • Wiener Festwochen
  • Burgtheater
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Buch
  • Tanz
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl