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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KULTUR HEUTE – Kritik aus dem Volkstheater Wien im Deutschlandfunk

January 26, 2025 Martin Pesl

Lavinia Nowak, Annika Meier © Marcel Urlaub/Volkstheater

„Eine Art Arztpraxis, die aber in eine wilde Heidelandschaft übergeht.“ So schreibt Elfriede Jelinek die Szenerie im ersten Akt ihres frühen Stückes „Krankheit oder Moderne Frauen“ vor. Und tatsächlich rotiert auf der grellroten Drehbühne ein Gynäkologiestuhl herein, dahinter hängt ein Landschaftsgemälde. Ein aberwitziges Geschehen wird hier seinen Lauf nehmen, über Vampirismus und Häuslichkeit, Männer- und Frauensolidarität. Doch anders als im Text vorgesehen, eröffnet Claudia Bauer ihre Inszenierung nicht mit der Verlobung des Frauen- und Zahnarztes Doktor Heidkliff mit der Krankenschwester Emily.  

Erst darf sich im Orchestergraben der Wiener Schmusechor einsingen. Dann erklingen, gesprochen von Nick Romeo Reimann in Gestalt eines komplett weiß geschminkten und gekleideten Clowns, ganz grundsätzliche Worte der Autorin zum Theater. Sie stammen aus ihrem Essay „Ich möchte seicht sein“, der etwa zeitgleich mit dem Drama entstand.

Conférencier: Ich will nicht spielen und auch nicht anderen dabei zuschauen. Wie entfernen wir diese Schmutzflecken Schauspieler aus dem Theater? Sperren wir sie einfach aus!

Doch die Schauspieler werden nicht ausgesperrt, im Gegenteil, sie erobern die Bühne und machen ein Fest aus der bissigen Satire.

Weiterhören:

Kultur heute
Moderation: Doris Schäfer Noske
Sonntag, 26. Januar 2025, 17:30 Uhr
Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Deutschlandfunk, Theater, Kritik, Volkstheater, Wien, Jelinek

FRAUCHEN IS A BISSL BISSIG – Nachtkritik aus dem Volkstheater Wien

January 25, 2025 Martin Pesl

Nick Romeo Reimann © Marcel Urlaub/Volkstheater

Vor 35 Jahren provozierte dieses Jelinek-Stück einen Angriff auf die damalige Volkstheater-Direktorin. Nun schickt Claudia Bauer einen Schmusechor auf die Bühne, um die alten Wunden zu heilen. Auch Elfriede Jelinek selbst hat einen Auftritt. So hat man sie noch nicht erlebt.

25. Januar 2025. Elfriede Jelinek und der Wiener Schmusechor, das ist doch eine überraschende Paarung. Sie: niemals kuschlig, er: zum Dahinschmelzen lieb. Die Neujahrskonzerte der etwa 50-köpfigen Truppe von Dirigentin Verena Giesinger im Wiener Volkstheater waren ausverkauft und dem Vernehmen nach geradezu magisch.

Nun sind Giesinger und einige ihrer Sänger:innen hierher zurückgekehrt, um ausgerechnet ein Stück der bissigen Nobelpreisträgerin klanglich zu untermalen. In eleganten Abendkleidern (auch die männlich gelesenen Mitglieder) nehmen sie anfangs im Orchestergraben Platz und stimmen auf Claudia Bauers Inszenierung von "Krankheit oder Moderne Frauen" ein. Schon 1990 lief dieses Stück als eine der ersten Jelineks auf der großen Volkstheater-Bühne. Ein Mann griff deshalb die damalige Direktorin Emmy Werner auf der Straße an und wollte sie würgen.

Der Beginn des Kalauerns

Jelineks Werke waren schon harte Brocken, bevor sie zur tagesaktuellen Textfläche überging. Es gibt zwar Figuren, aber die reden kaum miteinander, stoßen eher frontal Selbstbeschreibungen in einer bereits schleichend vom Kalauervirus befallenen Sprache aus. Hier sind dies der Gynäkologe/Zahnarzt Heidkliff und seine Arzthelferin/Verlobte Emily, die schriftstellerische Ambitionen hegt und außerdem Vampirin ist, sowie der Steuerberater Hundekoffer samt schwangerem Hausmütterchen Carmilla. Letztere wird im Zuge ihrer sechsten Geburt von Emily untot gebissen und zu deren Geliebter.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Volkstheater, Wien, Jelinek

DIE GROSSE KÖCHIN ELFRIEDE – Nachtkritik aus dem Werk X

April 28, 2023 Martin Pesl

Franck Edmond Yao © Alex Gotter

Der serbische Regisseur Miloš Lolić und die ivorisch-deutsche Theatertruppe Gintersdorfer/Klaßen bringen österreichische Elfriede-Jelinek-Erstaufführungen auf die Bühne und verwickeln die Texte der Literaturnobelpreisträgerin dabei in komplexe Seilschaften oder spielen mit ihnen Tennis. Aber kommt es auch zum Matchball?   

28. April 2023. Mit Ende der Spielzeit übergeben Ali M. Abdullah und Harald Posch die Leitung des von ihnen so benannten Werk X in Wien-Meidling an Esther Holland-Merten. Die Website zeigt einen Countdown, und gegangen werden soll mit einem Knall. So weit, so klar, kompliziert wird’s jetzt: Kurz vor Saisonabschluss steht ein Elfriede-Jelinek-Marathon an, der Literaturnobelpreisträgerin war das Haus seit jeher zugetan. Vier jeweils maximal einstündige Inszenierungen werden am 13. Mai zu sehen sein. Premiere werden sie aber schon vorher gehabt haben, eine am 10., eine am 4. Mai und die ersten beiden am 27. April. Ein Knall in Etappen.

Faschingsparty der Systemrelevanten

Der serbische Regisseur Miloš Lolić versteht zwar kein Deutsch, aber nach Arbeiten in Frankfurt und Wien einiges von Jelinek. Er macht den Auftakt mit der österreichischen Erstaufführung von "Aber sicher! (Eine Fortsetzung)", einem auch schon zehn Jahre alten Appendix zu den legendären "Kontrakten des Kaufmanns". Um Bankenrettungen und Versicherungen geht es da, um Ödipus und den Finanzkapitalismus.

Mit Wäschesäcken ausgestattet, betreten nacheinander die Spieler:innen den Raum. Kaum haben die Münder begonnen, Jelineks typische Assoziationsketten frontal dem Publikum hinzustellen ("sprech und sprech und sprech so dahin"), starten auch die Restkörper in rastlose Rituale: Die Umzüge kaskadieren wie die Worte, Uniformen werden an- und wieder ausgezogen, Polizei, Feuerwehr, Müllabfuhr – eine Faschingsparty der Systemrelevanten.

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In Autor Tags Kritik, Nachtkritik, Theater, Wien, Jelinek

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Schauspielhaus Zürich auf Deutschlandfunk Kultur

December 15, 2022 Martin Pesl

© Philip Frowein

Auftrag

Live-Kritik der Premiere „Sonne, los jetzt!“ im Gespräch mit Eckhard Roelcke

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Kaum eine Autorin schiesst mit wortmächtigeren Salven in die politische Weltlage als Elfriede Jelinek. Und so schien es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich dem Thema Klimawandel annehmen und uns gehörig die Leviten lesen würde. Das Irren und Wirren des Menschen in seiner Umwelt betrachtet Jelinek dabei mit gehörigem Abstand, indem sie ihre Stimme der Sonne leiht. In einem fulminanten Monolog wirft sie ihr Licht auf die griechische Mythologie, auf Wittgenstein – und auf den Strand. Dort lebt der Mensch auf einem Küstenstreifen, einer dünnen Linie zwischen sengender Glut und verschlingender Flut. Wenn es nach der Sonne gehen würde: auflodern und dann verschwinden lassen. Doch vielleicht trocknet ihre Wärme am Ende nur ein paar Tränen und der Untergang bleibt (vorerst) aus.

Sonne, los jetzt! ist nach langer Zeit die erste Uraufführung eines Jelinek-Texts am Schauspielhaus Zürich. Dabei sind Nicolas Stemann und Elfriede Jelinek alte Weggefährt*innen. Zehn Stücke und Uraufführungen der österreichischen Nobelpreisträgerin brachte der Co-Intendant bereits auf die Bühne. Nun präsentiert er sich dem Zürcher Publikum das erste Mal als energischer Verdichter der Jelinekschen Wortgewalten. Der Text entstand auf Anregung von Doris Uhlich.

Fazit – Kultur vom Tage

Donnerstag, 15. Dezember, 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Deutschlandfunk Kultur, Kritik, Theater, Schweiz, Jelinek
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