• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

THINKING CIRCUS – Film von Arne Mannott

April 26, 2024 Martin Pesl

© Arne Mannott

Auftrag

Erstellung englischer Untertitel für die deutschen Passagen des Films

Auftraggeber

Arne Mannott

Projektinfo

What exactly characterizes circus art, what significance does it have and what could even be an attempt to define circus art? In the documentary "Thinking Circus", various European circus artists give their answers to these questions. Arne Mannott organizes this multitude of voices into a film that reports on the artistic potential of different circus styles through the generations. Artists from contemporary circus meet their classical colleagues. Not only do different approaches to this art form become clear, but above all, shared basic ideas about circus also emerge. Solidarity, the sharing and passing on of knowledge and the value of community in the circus experience a new appreciation.

In Übersetzer Tags Untertitel, Englisch, Doku, Film

VOM STERBEN DES SPIELENDEN MANNES – Buchrezension in der Bücherbeilage zum Falter 42/23

October 20, 2023 Martin Pesl

Biografie: Der im Mai verstorbene Schauspielstar Peter Simonischek hinterließ Saskia Jungnikl-Gossy letzte Worte

Es war von Anfang an klar, dass dieses Buch zum Testament werden würde. Als Saskia Jungnikl-Gossy Anfang dieses Jahres begann, sich mit Peter Simonischek zu Gesprächen über sein Leben zu treffen, hatte er seine Diagnose bereits erhalten: Lungenkrebs, inoperabel.

Am 29. Mai 2023 starb der Schauspieler 76-jährig in Wien. Wenige Tage zuvor, so schreibt Jungnikl-Gossy in der Einleitung, habe sie ihm noch die fertige Fassung vorgelesen. In Händen halten kann Simonischek das Buch nicht mehr. Es ist sein zweites. 2006 erschien „Ich stehe zur Verfügung“ mit Interviews, die er dem Schweizer Journalisten Andres Müry gab.

Unweigerlich ist „Kommen Sie näher“ mehr ein Feature über Simonischeks letzte Lebenswochen als ein Gemeinschaftsprojekt. Laut Buchdeckel ist Jungnikl-Gossy nur Ko-Autorin, doch ihre eigenen Betrachtungen nehmen viel Raum ein. Sie baut sie anhand der Pole Glück und Unglück auf. Bis zur Erkrankung schien das Leben es nämlich meist gut mit ihm zu meinen.

An der Schauspielschule in Graz wurde der gebürtige Steirer mit Handkuss genommen, dem Zahntechniker-Vater verheimlichte er erfolgreich, dass er nicht Architektur studierte, sondern Schauspiel. Vor Publikum aufzutreten, fiel ihm leicht, Angst vorm Scheitern war ihm fremd.

Die Verfasserin spricht die Umstände der Entstehung offensiv an: Wie Simonischek im Gespräch manchmal zum Sauerstoffgerät griff. Wie sie ihn nach einem Infarkt im Krankenhaus besuchte und ihm das Sprechen schwerfiel. Wie er trotzdem noch Theatertexte auswendig wusste und seine Erzählstimme sie stets mitriss, egal wie schlecht es ihm gerade ging. Zitat: „In manchen Momenten und oft, wenn man nicht damit rechnet, zeigt der Schauspieler in ihm, dass er größer ist als der erkrankte Mensch.“

Weiterlesen in der Bücherbeilage zum Falter 42/23

In Autor Tags Rezension, Theater, Film, Burgtheater, Salzburg, Buch

JUNG UND WILD? – Interview mit Felix Kammerer im Falter 4/23

January 25, 2023 Martin Pesl

© Heribert Corn

„Am schwierigsten ist es, wenn jemand sagt: Mach, was du willst!“

Er hat den Nachwuchs-Nestroy gewonnen und erobert Netflix und die Kinos in den USA. Am Burgtheater erklimmt Felix Kammerer jetzt den „Zauberberg“. Ein Gespräch über Emotionalität, Kopflastigkeit und eine internationale Karriere

Im Sommer 2020 saß Felix Kammerer zwei Wochen lang in einem Glaskubus in Litschau und las Bücher, als Teil des Isolationsprojekts „Bitte nicht berühren“ der Gruppe KollekTief. Burgschauspieler war Kammerer damals schon. Heute, Dezember 2022, sitzt der Wiener als Nestroy-Preisträger und angehender Filmstar in einem Probenraum im Arsenal. Neben der regen Ensembletätigkeit hat er die Hauptrolle in der Erich-Maria-Remarque-Verfilmung „Im Westen nichts Neues“ gespielt und eine Netflix-Serie mit Shawn Levy („Stranger Things“) abgedreht. Mit dem Falter sprach der 27-Jährige über den ungeliebten Status des jungen Wilden und über sein Prinzip, nichts über sein Privatleben preiszugeben, und die Neuproduktion „Der Zauberberg“, die im Burgtheater am 28. Jänner ihre Premiere erlebt.

Falter: Herr Kammerer, Sie kennen durch die Pressearbeit für den Film „Im Westen nichts Neues“ Masseninterviews mit zehn Fragenden binnen zehn Minuten. Wie ungewohnt erscheint Ihnen die Situation eines ausgedehnten Einzelgesprächs mit einem einzigen Interviewer?

Felix Kammerer: Es ist eine Ausnahme, so viel Zeit und Ruhe zu haben – wir sprechen hier im Anschluss an eine Probe im Probenraum, nicht in einem Hotelkonferenzzimmer, es ist schön analog. Ich habe aber festgestellt, dass man auch in sehr kurzer Zeit gute Gespräche führen kann. Diese Medienaufmerksamkeit im Rahmen von „Im Westen nichts Neues“ war respekteinflößend und gewöhnungsbedürftig. Aber nach einer gewissen Zeit lernt man, dass es nicht so anders ist als am Theater, nur knapper, effizienter und viel, viel mehr.

Aktuell proben Sie „Der Zauberberg“. Der Roman von Thomas Mann hat tausend Seiten. In der Bühnenfassung für die große Bühne des Burgtheaters spielen nur vier Leute mit. Wie funktioniert das?

Kammerer: Der Regisseur Bastian Kraft hat ein tolles Konzept gebaut. Wir alle teilen uns die Hauptperson Hans Castorp, die anderen Figuren, auch von uns vieren gespielt, werden vorher auf vierzehn Videos aufgezeichnet. Das hat Bastian ja schon öfter so gemacht, etwa in „Dorian Gray“, jetzt ist es einfach ein bisschen größer.

Die Interaktion mit vorgefertigten Videos schränkt das Live-Spiel auf der Bühne stark ein. Liegt Ihnen das strenge Korsett?

Kammerer: Ich mag es, wenn man auf der Bühne, ähnlich wie beim Sprechen von Lyrik im Versmaß, eine bestimmte Form einhalten muss, innerhalb derer man wiederum versucht, Freiheiten zu finden. Am schwierigsten ist es, wenn jemand sagt: Mach, was du willst!

Im „Zauberberg“ und „Im Westen nichts Neues“ geht es um den Ersten, in der Serie „All the Light We Cannot See“ um den Zweiten, in dem Stück „Reich des Todes“ um den Irakkrieg. Wollen Sie uns mit dieser Rollenwahl etwas sagen?

Meine Freunde fragen mich gerade eher, ob das Schicksal mir etwas sagen will. Ich habe mir die Stoffe nicht ausgesucht, und langsam habe ich das Thema Krieg auch künstlerisch abgefrühstückt. Traurigerweise verliert es aber auch nicht an Aktualität. Das bestätigt einen in der Beschäftigung damit, ernüchternd ist es trotzdem.

Sind Sie durch Ihre Arbeit Militärexperte geworden?

Kammerer: Zwangsläufig kenne ich mich durch die Beschäftigung mit den Kriegen in den verschiedenen Epochen sehr gut mit Waffensystemen, Taktiken, Truppenstärken, Propagandamechanismen aus. Aber auch emotional habe ich einen anderen Standpunkt als früher. Man liest in den Nachrichten, was wo wie vielen Leuten passiert ist. Diese Zahlen und Fakten rücken das Thema auf eine sehr sachliche Ebene, die zur Folge hat, dass es einen schnell nicht mehr tangiert. Ich hoffe, dass diese Kunstprodukte die Leute auf einer emotionalen Ebene abholen, wie das diese objektiven Schilderungen nicht können. Ein Film spricht die Seele an, sodass man ansatzweise spürt, was so eine Situation für die Betroffenen bedeutet. Im Ersten Weltkrieg wurden ganze Generationen zerstört, das passiert heute wieder.

Weiter im Falter 4/22

In Autor Tags Theater, Falter, Interview, Burgtheater, Film

EIN SELTSAMES PAAR – Interview mit Paul McCarthy und Lilith Stangenberg im Falter 35/22

August 31, 2022 Martin Pesl

© Ryan Chin, Courtesy of Paul McCarthy/Hauser & Wirth

Alter Mann und junge Frau: Der US-Künstler Paul McCarthy, 77, und die Berliner Schauspielerin Lilith Stangenberg, 34, proben in der Dauerperformance „Night Vater“ den Exzess.

„Ich komme von Ketchup“

Er erfand den Wiener Aktionismus in Kalifornien neu, ohne ihn zu kennen. Jetzt macht der US-Künstler Paul McCarthy in Wien eine bizarre Sado-Maso-Performance mit der Schauspielerin Lilith Stangenberg. Ausgang: ungewiss.

Das Remake eines Remakes eines erotischen Nazifilms als Dauerperformanceinstallation im Theater. Klingt ein bisschen zum Davonrennen. Das Schöne ist: Genau das darf man bei „NV / Night Vater / Vienna“ tun.

Im Volkstheater gilt bei diesem besonderen Gastspiel freie Platzwahl, das Publikum kann den Saal jederzeit verlassen und wieder zurückkehren. Außerdem verteilen sich die gut 15 Stunden auf vier Abende, an denen jeweils um 23 Uhr fix der Vorhang runtergeht. Radikale Fans bleiben womöglich viermal von Anfang bis Ende (dafür gibt es Ermäßigungen beim Kartenpreis). Normalsterblichen verspricht schon ein einziger Abend eine außergewöhnliche Herausforderung, aber auch ein Erlebnis. Wegen Paul McCarthy, wegen Lilith Stangenberg, vor allem aber wegen der Kombination aus beiden.

Er, 77 Jahre alt, bildender Künstler aus Kalifornien, Großmeister des Happenings, entdeckte Anfang der Siebzigerjahre die Wiener Aktionisten und stellte fest, dass er ihr Bruder im Geiste war. Sie, 34 Jahre jung, kompromisslose Vollblutschauspielerin aus Berlin, verausgabte sich schon mit 17 für Theaterregisseure wie Frank Castorf und verliebte sich später im Kinofilm „Wild“ in einen Wolf. 

Diese Schauspielerin forscht unablässig nach den dunklen Seiten des Menschen. Klassische Ausbildung hat sie keine, ihre Theatersozialisation war der Jugendclub P14 an der Berliner Volksbühne. Während andere Interessengemeinschaften für eine Work-Life-Balance gründen, schmeißt sich Stangenberg in das nächste aberwitzige Projekt. Und ist daher ein gefundenes Fressen für einen unkonventionellen Performancekünstler, der vor allem eines von ihr braucht: unermüdlichen Einsatz.

Was es mit Stangenbergs und McCarthys Auftritt in Wien auf sich hat, lässt sich am ehesten anhand der Entstehungsgeschichte von „NV / Night Vater / Vienna“ erklären. An der Berliner Volksbühne (damals unter der Intendanz des besagten Castorf) verwirklichte Paul McCarthy 2015 eine installative Arbeit, für die er mit Ensemblemitgliedern in verschiedenen Räumen des Theaters Szenen drehte. Die Verfliesung eines Badezimmers erinnerte die Beteiligten an den Skandalfilm „The Night Porter“ („Der Nachtportier“) von Liliana Cavani aus dem Jahr 1974. 

Darin begegnet die KZ-Überlebende Lucia (Charlotte Rampling) dem ehemaligen SS-Beamten Max (in der deutschen Fassung auch Theo genannt, gespielt von Dirk Bogarde), der in einem Wiener Hotel als Portier arbeitet. Max’ ehemalige Kollegen wollen, dass Lucia in einem inszenierten Prozess gegen ihn und seine Nazi-Verbrechen aussagt. Stattdessen nehmen die beiden ihre sadomasochistische Beziehung von damals wieder auf. Den zweiten Teil des Films verbringen sie von der Außenwelt abgeschnitten in Max’ Wohnung im Karl-Marx-Hof, bis nur der Tod als Ausweg bleibt.

Lilith Stangenberg war großer Fan des Films, seit sie ihn mit 15 zum ersten Mal gesehen hatte. „Soll ich das Lied singen?“, fragte sie beim Dreh in Anspielung auf eine Marlene-Dietrich-Nummer, die Lucia im KZ zum Besten gibt, woraufhin Max ihr zum Dank den abgetrennten Kopf eines ihrer Peiniger präsentiert. 

Ein gemeinsames Remake wurde angedacht, erst nur im Scherz, dann kam es 2019 wirklich dazu. Paul McCarthy schrieb mit seinem Sohn Damon die Version „Night Vater“, in der Max ein Hollywood-Produzent ist und Lucia eine Schauspielerin, die bei ihm vorspricht. In Los Angeles wurde ein Set gebaut, das Max’ Wohnung darstellte. Doch der Film, der außerdem in Wien gedreht werden sollte, wurde nie fertig, weil Österreich sich nicht an der Finanzierung beteiligte.

Die Drehtage im heißen Kalifornien verliefen dennoch exzessiv (an einer Speibszene wurde vier Tage lang gefeilt) und lösten eine Kaskade weiterer Ideen aus. So entwickelten sich die Figuren Max und Lucia zu „Adolf“ und „Eva“ weiter, Karikaturen von Hitler und seiner Geliebten Eva Braun. Auch hierzu erdachte der Künstler ein Filmskript, außerdem begannen McCarthy und Stangenberg, einander in diesen Rollen zu zeichnen und sich wiederum dabei zu filmen. 

An vorerst letzter Stelle des Prozesses steht schließlich seine Manifestation in Form zweier Theaterprojekte, beide nach dem Prinzip der Dauerinstallation: Ende August lief am Deutschen Schauspielhaus Hamburg „A & E / Adolf & Eva / Adam & Eve“, und zu guter Letzt kommt das komplexe Projekt doch noch in Wien an: „NV / Night Vater / Vienna“ geht Anfang September über die Bühne des Wiener Volkstheaters.

Was die beiden dort konkret machen werden, wollen sie zum Zeitpunkt des Interviews Mitte Juli noch gar nicht so genau wissen. Schon als Zoom-Kacheln im Doppelinterview bieten die beiden jedenfalls einen kuriosen Anblick. McCarthy, der Bart zerzaust, die Jacke bis zum Kinn zugezippt, ist in seinem Atelier in L.A. aus einer leichten Froschperspektive zu sehen, wie man sie von Videoanrufen bei der Großelterngeneration kennt. Stangenberg thront inmitten von Büchern in ihrer Berliner Wohnung. Einmal hebt sie beispielhaft eines in die Kamera, das sie gerade liest. Es stammt – natürlich – vom Marquis de Sade.

Weiter im Falter 35/22

In Autor Tags Falter, Interview, Performance, Volkstheater, Amerika, Wien, Film
Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Interview
  • Performance
  • Wiener Festwochen
  • Burgtheater
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Buch
  • Tanz
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl