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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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FRÜHER FEMINISMUS MIT RUFZEICHEN – Romanrezension in der Buchkultur 223

December 3, 2025 Martin Pesl

Ein umstrittener Roman von Helene Böhlau kommt neu heraus.

Nachttier, Raubtier, Herdentier, Nützlichkeitstier und eben „Halbtier!“: Die Bezeichnungen für Frauen in diesem Roman sprechen Bände – nicht alle werden von Männern ausgesprochen. Noch bevor das 19. Jahrhundert zu Ende ging, erkannte die Schriftstellerin Helene Böhlau den ungerechten Stand ihrer Geschlechtsgenossinnen und brachte ihre Wut darüber in einem geradezu expressionistischen Text zu Papier. Später, das verrät ein Nachwort ihrer Urenkelin Helene Falk, die im Münchner Haus der Dichterin lebt, distanzierte diese sich von dem ungestümen Werk, das heute dennoch als frühes feministisches Glanzlicht gelten darf.

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In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Deutschland

OOH, ES WIRD DUNKEL, ES WIRD EINSAM – Nachtkritik aus dem Hessischen Staatstheater Darmstadt

November 29, 2025 Martin Pesl

© Lara Rossmann

Liebe, Eifersucht und Rache, vor dem Hintergrund des viktorianischen Klassensystems: Emily Brontës einziger Roman ist ein – literarisch hochqualitativer – emotionaler Ritt. Anna Bergmann setzt in ihrer Version auf Verständlichkeit. Und packt dann eine Überraschung aus.

29. November 2025. Der Pechvogel senkt symbolisch sein Haupt über diesen Abend. Zwar meint die überlebensgroße Projektion einer Elster auf dem Bühnenvorhang des Kleinen Hauses am Darmstädter Staatstheater das finstere Schicksal der Figuren in "Sturmhöhe". Es liegt jedoch nur allzu nahe, sie auch auf diejenigen zu beziehen, die sich hier anschickten, Emily Brontës einzigen Roman zum Leben zu erwecken.

Wie Intendant Karsten Wiegand in seiner Begrüßung andeutet, erwies sich wohl die Technik der frisch sanierten Spielstätte bei den Proben als etwas widerspenstig. Schließlich mussten innerhalb der Endprobenwoche gleich zwei Spielerinnen wegen Krankheit beziehungsweise Unfalls umbesetzt werden. Wiegand bat, durchaus charmant, um Nachsicht. Klar doch!

Maximal verständliche Fassung

"Wuthering Heights" ist ein Kuriosum der Weltliteratur. 1847 erschienen, wurde das Werk, das verhältnismäßig modern mit Klassismen und Rassismen umging, kontrovers aufgenommen. Die Handlung kreist um die schwierige Beziehung zwischen den Adoptivgeschwistern Catherine und Heathcliff. Letzterer stößt als Findelkind zur Familie am Gut Wuthering Heights, der Bruder Hintley lehnt ihn von Anfang an ab, degradiert ihn zum "Ding", lässt ihn im Schweinestall wohnen. Mit Catherine allerdings verbindet Heathcliff eine kindliche Liebe, die der vermeintliche "Fremde" auch später im Leben ernster nimmt als die verwöhnte junge Dame. Als Catherine den reichen Langweiler Edgar heiratet, schwört Heathcliff Rache.

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In Autor Tags Nachtkritik, Theater, Deutschland, Kritik

EIN CHEMTRAIL WEIST DEN WEG – Nachtkritik aus dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden

November 23, 2025 Martin Pesl

© Lukas Anton

Diesmal steht ihr Name drauf: Nachdem die britische Dramatikerin Lucy Kirkwood die deutsche Erstaufführung ihres Verschwörungstheoretiker-Stücks noch unter einem Pseudonym versteckt hatte, inszeniert Jan Bosse jetzt mit offenen Karten. Verwirrend wird es trotzdem.

23. November 2025. "The rapture!" Der englische Ausruf erfolgt in einer Art rauschhafter Erwartung, Christus höchstselbst zu begegnen. Weit weniger für beseeltes Exklamieren eignet sich das deutsche Wort "Entrückung". Und doch passt der Titel "Entrückt" ganz gut zu Corinna Brochers Übersetzung des 2022 im Londoner Royal Court Theatre uraufgeführten Dramas "Rapture" der Britin Lucy Kirkwood. Folgt der Text doch einem Paar, das sich über ein Jahrzehnt hinweg in Verschwörungsnarrative von Chemtrails bis Corona hineinsteigert. 

Die deutschsprachige Erstaufführung fand 2024 am Staatstheater Cottbus statt. Angekündigt worden war damals ein Stück mit dem Titel "Verblendet" von einem gewissen Dave Davidson. Das war von der 1984 geborenen Dramatikerin vorgesehen und wurde auch bei der Uraufführung so gehandhabt, "That Is Not Who I Am" lautete da der Fake-Titel. Es sollte der Eindruck erweckt werden, der wahre Stückinhalt sei so brisant, dass die Autorin, die sich selbst als Figur hineingeschrieben hatte, ihn lieber nicht an die große Glocke hängen wolle.

Angelegt darauf, Fallen zu stellen

Nun lässt sich so ein Versteckspiel pro Aufführungssprache nur einmal spielen. In Jan Bosses Wiesbadener Version ist vom Autor Dave Davidson also keine Rede mehr. Die "Autorin" im Stück gibt es aber weiterhin, und dass die Schauspielerinnen-Schwestern Maria und Klara Wördemann nicht wirklich Lucy Kirkwood sind (schon gar nicht beide), die vermeintlich hier präsentierte "Doku" also erfunden ist, steht zu jedem Zeitpunkt außer Zweifel.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Deutschland, Großbritannien

SPIEL, SPANNUNG, SPASS UND SPIONAGE – Nachtkritik aus dem Theater Ulm

November 9, 2025 Martin Pesl

© Marc Lontzek

Eine original DDR-BRD-Doppelagenten-Geschichte hat Autor Philipp Löhle im Ulmer Auftrag zum Theaterstück entwickelt. Als sein eigener Regisseur inszeniert er eine temporeiche Agentenklamotte. Geht das Konzept auf?

9. November 2025. Ob wohl bewusst "Night on Earth" Pate stand bei der Namenssuche für einen Taxi fahrenden Protagonisten? Wer Jim Jarmuschs Episodenfilm gesehen hat, wird nie Armin Mueller-Stahl vergessen, der als ostdeutscher Gastarbeiter in New York seinen Fahrgast mit der bloßen Nennung seines Vornamens amüsiert: Helmut.

Hermann Reisch stammt aus dem Westen, sogar aus Westerstetten. Der Taxiunternehmer in und um Ulm agierte in den späten Jahren des Kalten Krieges als deutsch-deutscher Doppelagent. Eine Geschichte, die in Ulm erzählt gehört, fand Dramatiker Philipp Löhle und holte sich vom lokalen Schauspiel einen Schreibauftrag in seiner Reihe "Recherche und Fiktion". Aus Hermann Reisch wurde Helmut Armsch.

Sichtlich Spionage-Spaß

Nach einem fröhlichen Vorspann im Stile einer Vorabendserie erklärt Helmut in der ersten Szene seinen kleinen Kindern (und somit uns), wie Taxifahren funktioniert und dass er ja oft auch die lokal stationierten GIs kutschiert. Flugs sehen wir den Papi bei der Arbeit. Eine reiche Kundin überredet ihn – inkognito natürlich, das Taxi-Schild abgeschraubt – zu einer Fahrt über die Grenze in die DDR, wo Helmut vom Geheimdienst angeworben wird.

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In Autor Tags Nachtkritik, Theater, Kritik, Deutschland
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