Das Schauspielprogramm der Salzburger Festspiele enttäuscht – offenbar auch die Chefin Marina Davydova
Statt einer Bühne sieht das Publikum einen riesigen Spiegel, also sich selbst. Regisseur Stefan Kaegi versucht bei den Salzburger Festspielen ein Experiment: Wie reagiert eine Gruppe von Menschen – am Spielort Szene Salzburg etwa 500 –, wenn ihnen Bewegungen vorgeführt werden, noch dazu von Tanzprofis der Kompanie Sasha Waltz & Guests?
Bei der Premiere ist der Mitmachwille erstaunlich hoch. Haben die abgesagten Taylor-Swift-Konzerte die Sehnsucht der Menschen entfacht, zu winken, zu schunkeln und Handys mit eingeschalteten Lämpchen zu schwenken? Oder ist doch etwas dran an dem Phänomen der „Spiegelneuronen“, das dem Abend seinen Titel gab? Nie letztgültig erforscht, kopieren diese Nervenzellen beim Beobachten einer Tätigkeit deren Muster im Gehirn. Das führt dazu, dass wir das Gegenüber besser verstehen und teils unbewusst nachahmen.
„Spiegelneuronen“ war die vierte Premiere im ersten Festivalprogramm der neuen Schauspielchefin Marina Davydova.
Weiterlesen im Falter 34/24