Das Festival Sommerszene Salzburg zeigt wieder Tanz und Performance aus Europa, darunter große Klassiker
Vor zwei Jahren konnte das Salzburger Festival Sommerszene gar nicht stattfinden, 2021 strich man das „International“ vor der Bezeichnung „Performing Arts Festival“. „Es war nicht die Zeit, um mit großen Gastspielen zu klotzen“, meint Intendantin Angela Glechner. Jetzt sind die darstellenden Künste aus aller Welt wieder zurück in der Mozartstadt.
Mit Forced Entertainment aus England und Rimini Protokoll aus Deutschland hat Glechner zwei von Europas bedeutendsten Kollektiven moderner Theaterperformance eingeladen. Die Briten zeigen ihren nicht neuen, aber immer noch frischen All-time-Klassiker „Tomorrow’s Parties“, in dem zwei Menschen, umgeben von einer Lichterkette, verschiedene Zukunftsszenarien zeichnen. Rimini Protokolls „The Walks“ wiederum schickt das Publikum mit Hörspielen im Ohr durch den öffentlichen Raum. Was Tausende Touri-Gruppen Sommer für Sommer tun – Gehen durch Salzburg –, wird so zum performativen Akt.
Die „verrüschte“ Stadt auch abseits der Festspiele zum Leben zu erwecken, ist der Intendantin ganz wichtig. Am Herbert-von-Karajan-Platz installiert die Gruppe ohnetitel ein „Pop-Amt“ und „administriert“ die Lieblingshits der vorbeikommenden Bevölkerung. Das italienische Duo Ginevra Panzetti und Enrico Ticconi betanzt den Innenhof des Salzburg Museums. Ihr Stück „Aerea“ dauert ebenso nur eine halbe Stunde wie die Eröffnungsproduktion „Tanzanweisungen (it won’t be like this forever)“.
Weiter im Falter 23/22