• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

SPRECHEN WIR ÜBERS GELD – Buchrezension auf Nachtkritik.de

November 15, 2022 Martin Pesl

Nach 15 Jahren erscheint erstmals wieder ein Buch von Elfriede Jelinek in gedruckter Form, Titel: "Angabe der Person". Autobiographische Schnipsel lassen sich herauslesen, es geht ums Finanzamt, den eigenen Tod, die ungeliebten Eltern. Vielleicht ist es der zugänglichste, menschlichste Jelinek-Text der letzten Jahre.

15. November 2022. "Schlechte Wortspiele: Witzig oder nervig?", fragte derstandard.atjüngst anlässlich eines offiziellen Tages derselben (es scheint wohl der 12. November zu sein). Der Kalauer spaltet die deutschsprachige Welt in jene, die alles daran ablehnen, und jene, die ihn für die genuinste sprachliche Kunstform halten. Elfriede Jelinek gehört sicherlich zu letzterem Team. Seit mindestens 20 Jahren füttert sie es regelmäßig mit guten Argumenten.

Ausweis oder ausweisen?

Der neueste Streich der Literaturnobelpreisträgerin heißt "Angabe der Person", wirkt wie eine Verdichtung der These, dass Wortwitze eigentlich immer schon da waren, die Sprache sie sozusagen aus sich selber heraus generiert, wie eine sehr kluge KI. Jeder Absatz rattert von einem Wort zu einem nächsten mit ähnlicher Bedeutung oder ähnlichem Klang, der Sinn des Ganzen, der Inhalt wird dabei aber nie übergangen, sondern bestätigt, ja erst geschaffen, und daneben steht die Autorin achselzuckend und scheint zu sagen: Kann ich doch nichts für, dass "ausweisen" mehreres bedeuten kann, da wäre es ja eine Sünde, sich den Satz "Ich habe einen Ausweis, sie können mich also gar nicht ausweisen" zu verbieten.

Schon der Titel ist ein raffinierter Coup: "Angaben zur Person" müsste es im korrekten Bürokratiedeutsch heißen, wären damit die Details gemeint, die Elfriede Jelinek im Rahmen eines gegen sie geführten Ermittlungsverfahrens wegen Steuerhinterziehung anführen soll. Doch nein, es ist die Angabe der Person, die Person gibt an, sie gibt hier an mit ihrem sprachlichen Können, mit ihren Ahnen und mit ihrem historischen Wissen. Wobei sich die Person, hier ist reichlich ironische Koketterie im Spiel, gar nicht einkriegt vor Scham, weil sie einmal die Berufe der Nazis Baldur von Schirach und Arthur Seyß-Inquart durcheinandergebracht hat. Dieser Fehler dominiert das erste Viertel des Buchs.

Weiterlesen …

In Autor Tags Nachtkritik, Rezension, Buch, Jelinek
← HYÄNE OHNE ZÄHNE – Kritik aus der Berliner Volksbühne im Falter 46/22DEN DATENSTROM HINUNTER – Nachtkritik aus dem Off-Theater →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Interview
  • Performance
  • Wiener Festwochen
  • Burgtheater
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Buch
  • Tanz
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl