Four Days in September – Wiener Festwochen – Das GEschichtspanorama des thailändischen Theatermachers Wichaya Artamats in der Fortsetzung am brut Wien
Wien, 23. Juni 2021. Ein Tag ist dazugekommen, und aus Frühling ist Spätsommer geworden. Bei den Wiener Festwochen war als erste Produktion des thailändischen Theatermachers Wichaya Artamat 2019 das leise Geschwisterdrama "Three Days in May" zu sehen. Die im Zuge der aktuellen Festivalausgabe präsentierte Folgearbeit, wenn auch nicht Fortsetzung, trägt den Titel "Four Days in September" (alternativ: "The Missing Comrade").
Eine Gruppe von Freund:innen albert herum. Einer erzählt Geschichten, eine ist schwanger, die andere schiebt sich immer nur nach Partys einen Gummibauch unter den Rock, um von der Polizei nicht rausgewunken zu werden. Artamats Spezialität ist es, private, auch triviale Begegnungen auf die Bühne zu stellen und die großen politischen Zusammenhänge dabei sehr laut zu verschweigen.
Gummienten gegen Wasserwerfer
Die muss man einer bunten Zeittafel entnehmen, die im Foyer der Spielstätte brut nordwest aushängt und per QR-Code im Programmheft abrufbar ist. Je tiefer man sich in die zahlreichen Versuche einliest, Demokratie und Freiheit in der stolzen thailändischen Monarchie herzustellen, desto mehr der schier unendlichen Anspielungen an diesem Abend erkennt man.