Unglaubliche 17 Jahre hat Josef Hader gebraucht, um nach „Hader muss weg“ ein neues Kabarettprogramm auf die Beine zu stellen. Zuvor waren seit dem Kultstück „Privat“ „nur“ zehn Jahre vergangen. Auch in „Hader on Ice“ geht der heute 59-jährige von vermeintlich biografischen Ereignissen aus. Er halte es in Wien nicht mehr aus und lebe jetzt im Weinviertel, erklärt er eingangs, der Toskana Österreichs – „genauso überschätzt.“
Die Kunstfigur, die zu uns spricht, ist Josef Hader, der viel zu erfolgreiche, reiche Prominente, der jeden Bezug zur Realität verloren hat, im Suff Gespräche mit einem Wolf halluziniert, aber immer noch im Brustton der Überzeugung meint, die Schlechtigkeit der Menschheit oder die Zerstörung des Klimas anprangern zu dürfen. Seine junge Frau habe ihn verlassen, erfahren wir später, und dass er den nigerianischen Bettler, der immer vor seinem Supermarkt sitzt, geringfügig angestellt habe – als Diener.
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