Bibliophile Insulaphilie: Gavin Francis steht einfach auf Inseln
„Niemand ist eine Insel.“ Es dauert überraschend lang, bis der bekannteste aller Inselsätze auftaucht – er stammt von John Donne. Judith Schalanskys „Atlas der abgelegenen Inseln“ wird dafür schon auf einer der ersten Seiten zitiert. Der schottische Arzt und Reiseschriftsteller Gavin Francis outet sich in „Inseln. Die Kartierung einer Sehnsucht“ als geradezu manisch insulaphil. In seinem mit Ausschnitten von Land- und Seekarten gespickten Essay beschäftigt ihn der Gegensatz von Abgeschiedenheit und Gedrängtheit, Freiheit und Gefangenschaft, den das unausweichliche Umzingeltsein von Wassermassen bedingt. Eine Auflösung findet Francis natürlich trotz vielfacher literarischer Beihilfe nicht, aber bei allem, was mit dem Reisen zu tun hat, ist ja sowieso der Weg das Ziel.
Mehr in der Buchkultur 195