Wie, „nicht angetroffen“? Ich war zu Hause, wo sonst! Wer sich noch nie über Paketboten ärgern musste, hat noch nie etwas bestellt. Gleichzeitig lässt sich erahnen, dass diese Menschen unter suboptimalen Bedingungen arbeiten. Die Wut, während man mit dem verhassten gelben Zettel zur kilometerweit entfernten Abholstation pilgert, lindert das freilich kaum.
Also einmal tief durchatmen und Theater anschauen gehen. In Vorarlberg ist das wegen geringer Corona-Inzidenzen wieder möglich. Und niemand könnte perfekter sein, um die pandemisch sichere Theatersaison einzuleiten als die Gruppe Café Fuerte. Deren Komödie „Pakete Pakete“ über das Leben von vier Zustellerinnen und Zustellern ist nach einem Jahr Lockdown-getriebener Online-Bestellwut das Stück der Stunde. Obendrein spielt die Truppe gerne an unkonventionellen Orten, die meistens – auch in diesem Fall – im Freien liegen. Das minimiert die Ansteckungsgefahr und stärkt die Abwehrkräfte. Denn gespielt wird bei jedem Wetter. Wenn es arg schüttet, werden Regenschutzplanen verteilt, die letzten Reihen dürfen gnädigerweise ihre Schirme aufspannen.
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