Trotz Lockdowns lassen sich einige freie Produktionen das Proben nicht nehmen. Vier Blicke hinter digitale Kulissen
Ausgang: immer noch offen
„Die Pandemie hat bei hohem Tempo schlagartig die Handbremse gezogen“, beschreibt Kai Krösche die Arbeit seiner Gruppe Darum am Projekt „Ausgang: offen“. Am 2.4. hätte Premiere sein sollen, nun arbeitet man an einer Umsetzung als Film. Geprobt wird täglich. Da das Konzept Monologe vorsieht, ist konzentriertes Arbeiten möglich. Das Thema passt beklemmend gut: der Tod. Krösche: „Eine Spielerin, die wir noch nicht gut kannten, hat uns von einer sehr intimen Erfahrung mit dem Tod erzählt, es fühlte sich für niemanden komisch an. Offenbar lässt sich also auch über Skype und Co. ein Gefühl von Nähe und Vertrauen aufbauen. Damit hätten wir nicht gerechnet.“
darum.at, Wunschpremiere als Film: April 2020
Wos hobts gsogt?
Das E3 Ensemble arbeitet ohne Regie, der Text wird aus Improvisationen entwickelt. Diese Phase eins erfolgte für das politsatirische Kasperlspiel „Dalli Dalli“ gerade noch vor dem Lockdown. Jetzt wird per „good old Skype“ täglich vier Stunden gemeinsam gelesen und eine Fassung erstellt. „Für die dritte Phase wird es nötig, dass wir uns sehen“, erklärt Ensemblegründerin Isabella Jeschke. „Also stecken wir in der zweiten Phase fest.“ Aber wie lange noch? Die schlechte Skype-Verbindung führt dazu, dass besonders eine Spielerin ganz nah ans Mikro gehen und nachfragen muss, was gesagt wurde. Das passt gut, im Kasperlspiel hat sie die Rolle der Großmutter.
e3ensemble.at, neue Wunschpremiere: Jänner 2021
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