„Mitterbachkirchen“ von Peter Blaikner
El-Pein-Drieming. Hä? Ach so. Der Bürgermeister hat natürlich so ein richtig schlechtes Austrian English. „Alpine Dreaming“ heißt der Golfplatz, den er bauen will. Der Investor, der ihm das ermöglicht, ist leider ein Scheich, der dafür – ebenfalls ganz dem Klischee folgend – die Kirche kauft und das Kreuz durch einen Halbmond ersetzt.
Peter Blaikner ist in Salzburg eine Berühmtheit. Nun hat der 65-jährige, bekannt vor allem für Kindermusicals und Ohrwürmer wie „Schubidubidu“, für Erwachsene eine Dorfkomödie der gröbsten Sorte geschrieben. Er selbst gibt trottelig-tollpatschig den Ortschef der Gemeinde „Mitterbachkirchen“, zwei Kolleginnen und ein Kollege wechseln die Rollen in der an den Haaren herbeigezogenen Geschichte, in der alle dumm und gierig sind und es trotzdem schaffen, alle anderen zu erpressen. Dankbare Motive der Ibiza-Affäre (Judith Brandstätter spielt eine russische Fake-Oligarchin) werden aufs Brachialste gemolken, Sexismus und Rassismus dienen beiläufig als Schenkelklopfer. „Wenn sie Nordic Walking in Belgrad erfunden hätten, würde es Serbić Walking heißen“, lautet einer der spitzfindigsten Witze.
Nun könnte gut gepoltert auch gut sein. Regisseur Cornelius Gohlke und das Ensemble verlassen sich aber darauf, dass ihr Publikum leicht zu unterhalten ist. Die authentischste Mundartkomödiantin ist noch Gaby Schall als religiöse Bürgermeistergattin und skrupellose Geschäftsfrau. Daniel Pink scheitert dafür sowohl am arabischen Akzent des Scheichs als auch am Meidlinger „L“ des windigen Werbeagenten. Eine wahre L-Pein.
Salzburg, Kleines Theater, wieder ab 31.1.