Die Wiener Wortstätten bieten mit den „Wortstattnächten“ einen Parcours durch die aktuelle Dramatik
„Wortstattnächte“: Der Titel der aktuellen Werkschau des Dramenschreiblabors Wiener Wortstätten führt in die Irre. Statt einer zu erwartenden „langen Nacht der vielen Stücke“ will der Leiter Bernhard Studlar den Abend kurz und knackig halten. Gezeigt werden zwei im Rahmen der Wortstätten entstandene Texte österreichischer Autorinnen und zwei Übersetzungen aus dem europaweiten Programm „Fabulamundi“, an das die Wortstätten zuletzt andockt haben. Nachdem sie aus der Vierjahresförderung der Stadt Wien ausgeschieden sind, sichert die Teilnahme an „Fabulamundi“ die Existenz der Wortstätten derzeit noch bis 2020.
Die vier Texte wurden jeweils auf 40 Minuten gekürzt und von vier Regisseurinnen und Regisseuren an vier Orten auf dem Areal des Meidlinger Theaters Werk X inszeniert: in einer Künstlerwohnung, im Proberaum, in einem Container zur Lagerung von Bühnenbildern und – wie konventionell! – im Theatersaal. Pro „Wortstattnacht“ laufen die vier Stücke nacheinander in der Schleife, allerdings nur dreimal. Daher muss sich der Zuschauer vor Beginn für eine Route entscheiden, die eine der Darbietungen auslässt. Nicht einmal mit journalistischen Tricks lassen sich die Verantwortlichen dabei einen Tipp entlocken.
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