Luzifers Geliebte (Sophie Prusa) hat einen Stand auf Gott (Helmut Bohatsch), weil er fescher und sympathischer ist, als sie dachte. Eine erste erfrischende Pointe in der diesjährigen Stückentwicklung „Luzifer“ bei den Sommerspielen direkt gegenüber vom Stift Melk. Es bleibt die letzte. Was folgt, ist ein wirrer Abend ohne nachvollziehbare Handlung, der moralphilosophisch in seinem eigenen Süppchen kocht.
Da hilft es nicht, dass immer wieder die rhetorisch gemeinte Frage „Warum geht es hier eigentlich?“ im Text vorkommt. Versuch einer Zusammenfassung: Der titelgebende gefallene Engel (Kajetan Dick) hat den alten Kollegen Gott in sein „Theater des Bösen“ eingeladen. Mithilfe des dortigen Ensembles und eines Statistenchors inszenieren die beiden füreinander unterschiedlichste Szenen – aus Filmen, aus der Historie, aus dem Alltag –, um einander zu beweisen, wer an all dem Unheil schuld ist. Dabei ist der Schuldige klar auszumachen.
Mehr im Falter 25/18