Die neue Leitung des feministischen Kosmos Theater lud zum interaktiv-ironischen Eröffnungsfest und machte Freudensprünge
In knallrosa Licht erstrahlt festlich der Stiegenabgang ins wiedereröffnete Kosmos Theater. Dem ehemaligen kosmos.frauenraum steht erstmals seit seiner Gründung im Jahr 2000 eine Doppelspitze vor. Veronika Steinböck und Gina Salis-Soglio luden daher am Wochenende zum Tag der offenen Tür.
Der Feminismus, programmatisches Leitbild des Theaters, wurde dabei zunächst ironisiert bis thematisch umschifft. Im Vordergrund stand, alle willkommen zu heißen. Die Schilder der Frauen*- und Männer*-WCs bekamen Sternchen, heißt: Geh dort, wo du dich am wohlsten fühlst. An verschiedenen Stellen des Hauses wurden kurze Texte von Ursula Knoll und Miroslava Svolikova performt. Gleich eingangs wurde Mann einzeln in einen „Safe Space für Männer“ eingeladen, den das theaterkollektiv saft gestaltet hatte. Umgeben von Schau-, Lese-, Hörmaterial und Hanteln konnten die Männer sich etwa in „The Multi-Orgasmic Man“ vertiefen. Dabei waren sie zwar „safe“, aber in einer Glasvitrine und somit ständig unter Beobachtung.
Julia Amme und Katja Heiser vom Dresdner Theater La Lune betreuten das Kennenlernspiel „Face2face“. Je zwei einander unbekannte Menschen füllen einen Fragenkatalog aus: „Was könnte dein Gegenüber beruflich machen?“ „In welcher Beziehungsform lebt es?“ „Wie hat es sich angefühlt, als ihr einander gerade zwei Minuten in die Augen geschaut habt?“ Danach tauschen sie sich über die Trefferquote aus.
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