Erleichterung – Árpád Schilling inszeniert sein mit Éva Zabezsinszkij geschriebenes Stück selbst am Landestheater Niederösterreich
St. Pölten, 1. Dezember 2017. Wenn das Saallicht noch an ist, obwohl schon Schauspieler da sind, herrscht meist gequälte Unruhe im Publikum. Hat es nun angefangen oder nicht? Wir sehen einen Prolog, eine Exposition. Tatsächlich wird man zu Beginn von Árpád Schillings "Erleichterung" am Landestheater Niederösterreich in versierter Well-Made-Play-Manier flugs in die wichtigsten Ausgangspunkte eingeführt.
Da ist Michael Scherff als Autor Felix mit neuer Schreibblockade und alter Schuld: vor 23 Jahren einen Jungen überfahren, Fahrerflucht begangen, Romandebüt rausgebracht. Da ist Bettina Kerl als seine Frau, toughe Vizebürgermeisterin und Flüchtlingsunterkunftsmanagerin. Ihr geschäftsmännisch denkender Winzer-Schwiegervater (Helmut Wiesinger): sähe lieber einheimische Behinderte mit einem Sportzentrum als arabische Familien mit einem Heim unterstützt. Und dann noch die Tochter beziehungsweise Enkelin Johanna (Cathrine Dumont): 21, am Sich-Orientieren.