Die 30-jährige Akrobatin, Performerin und Künstlerin Florentina Holzinger trainiert das Impulstanzpublikum in einem Workshop und im Museum
Art x Dance? Museumsversion und Theaterversion? Wer das satte Impulstanzprogramm nur überfliegt, hat Déjá-vus und den Eindruck, viele der Programme einmal in lang und einmal in kurz zu sehen. Auch Florentina Holzinger ist mehrfach vertreten. Mit der Animationskünstlerin Claudia Maté hält der österreichische Performance-Exportstar einen gemeinsamen Workshop, mit Langzeitpartner Vincent Riebeek und den Schweizern Nils Amadeus Lange, Annina Machaz und Manuel Scheiwiller spielt Holzinger eine Version ihrer für die Berliner Festspiele entwickelten (vereinfacht ausgedrückt) Improshow „Body + Freedom“. Hierzu findet im Leopold Museum vier Tage lang ein „Audience Training“ statt.
Falter: Frau Holzinger, warum muss Ihr Publikum denn trainieren?
Florentina Holzinger: Auch zeitgenössisches Tanzpublikum hat ein Anrecht auf ein Training, um Sachen zu checken, die es nie verstanden hat, aber auch, um sich zu trauen, etwas nicht zu checken. Das Publikum soll auch daran beteiligt sein, dass es gut ausschaut. Kritik sollte in der Show passieren und nicht danach durch Applaus oder Applausentzug.
Nach dem Motto „Kein Applaus für Scheiße“?
Holzinger: Das war der Titel der ersten Show von Vincent Riebeek und mir. Das Problem dabei war nur, dass wir letztlich doch darauf angewiesen waren, dass die Leute die abstrusesten Dinge, die da auf der Bühne passieren, mögen, Körperflüssigkeiten inklusive. „Body + Freedom“ ist jetzt die vollkommene Distanzierung davon.
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