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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SOMMERHAUS FOR SALE – Nachtkritik aus dem Theater in der Josefstadt

December 6, 2019 Martin Pesl
Ensemble © Astrid Knie

Ensemble © Astrid Knie

Der Kirschgarten – Theater in der Josefstadt, Wien – Amélie Niermeyers behutsame Aktualisierung des Tschechow-Klassikers mit Star-Faktor

Wien, 5. Dezember 2019. Die meisten sind sicher seinetwegen gekommen: Otto Schenk! 89! Seit ein paar Jahren schon war der Wiener Lieblingsopa, Kammerschauspieler und Doyen des Theaters in der Josefstadt nicht mehr in einer neuen Rolle aufgetreten. Schenk als Diener Firs, der am Stock mit kleinen Schritten dahertrippelt und alte Geschichten so leise erzählt, dass alles um ihn herum pausieren muss, damit man ihn versteht: ein programmiertes Ereignis.

Otto Schenk hilft nicht beim Umziehen

Es funktioniert auch aufs Anrührendste, außer vielleicht, wenn der Hausherr ruft: "Firs, hilf mir beim Umziehen!" Also bitte. Otto Schenk hilft niemandem mehr beim Umziehen. Otto Schenk schaut nur zum Abbusseln verdattert drein, wenn die Gouvernante Charlotta Iwanowna ihn kess antanzt. Das einstige "Zirkuskind", das der Gutsgesellschaft Kunststückchen vorführen soll, steckt in Alexander Absengers Körper und ist ein Crossdresser. Auch diese überraschende Lesart geht auf und ans Herz, wenn Charlotta sich, meist von allen unbeachtet, in neuen Glitzergewändern präsentiert und entrückt rauchend über die guten alten schrecklichen Zeiten sinniert.

Amélie Niermeyer, aktuell Lehrgangsleiterin am Salzburger Mozarteum, hat in Wien mehrere Opern inszeniert, Tschechows "Kirschgarten" ist ihre erste Schauspielarbeit in der Stadt. Ihr Zugriff ist modern, wenn auch nicht radikal. Die deutsche Textfassung, die sie verwendet, ist altbackener Ausdrücke entledigt, von einer Überschreibung zu sprechen wäre aber übertrieben. Das ist schon noch der gleiche alte "Kirschgarten", die traurige Komödie über Fortschrittsfeindlichkeit, Verdrängung, Alt gegen Neu und die Schwierigkeit, in ökonomisch unmöglichen Zeiten menschlich zusammenzukommen.

Alles musiziert, einer erschießt sich

Man kocht, während die Ranjewskaja (Sona MacDonald) ihr Unglück bejammert (einst ertrank ihr Kind), man musiziert ungerührt, während sich jemand erschießt. Die Drehbühne zeigt unermüdlich ein außenwandloses zweistöckiges Haus von allen Seiten, Blacks und Pausen gibt es nicht, alles ist im steten Fluss. So liegt Igor Karbus als Kontorist (wer ist das überhaupt und was will er hier?) mehrere Bühnendrehungen hindurch da, bis rauskommt, dass der Schuss nur eine Pose war, um Aufmerksamkeit zu erregen. Erfolglos.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Josefstadt, Theater, Tschechow

DREI SCHWESTERN – Theaterproduktion von Simon Stone am Theater Basel

November 6, 2019 Martin Pesl
Catrin Störmer und Nicola Mastroberardino in „Drei Schwestern“ © Sandra Then

Catrin Störmer und Nicola Mastroberardino in „Drei Schwestern“ © Sandra Then

Auftrag

Übersetzung des Stücktextes von Simon Stone aus dem Englischen ins Deutsche

Auftraggeber

Theater Basel

Projektinfo

Premiere: 10. Dezember 2016.

Ausgewählt als bestes Stück des Jahres in der «Theater heute»-Kritikerumfrage der Saison 2016/17

Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2017
Eröffnungsproduktion im Haus der Berliner Festspiele am 6.5. und parallel auf 3sat in der Regie von Catharina Kleber

Übernahme ans Residenztheater München: 30. Oktober 2019

«Tschechow erfand ein Theater der Grauzone, zeichnete Momente vor und nach dem Dramatischen auf. Es ist ja nicht so, dass in seinen Stücken nichts passiert, es geschieht nur anderswo, und was wir sehen ist stets nur der Vorraum seines Dramas. Die Menschen sitzen, warten und hoffen – ausserhalb der Erzählung, sie erfinden Geschichten und machen sich bereit für ihren Abgang von der Bühne, der hoffentlich zugleich den Auftritt in ihr wirkliches Leben darstellt. Unsere moderne Welt wurde zur perfekten Spiegelung der Tschechow’schen Erfindung. Die Illusion, Teil eines grösseren Narrativs zu sein, das aber eben anderswo stattfindet, eint uns: Wir sind Zeugen und Kommentatoren, aber nicht wirklich Teilnehmer. Daher erfinden wir Spiele, soziale Netzwerke, virtuelle Wirklichkeiten und voyeuristische Fantasien, während wir auf unseren Auftritt in der realen Welt, in einem realen Ereignis warten, in dem wir endlich selbst im Zentrum stehen können. Aber ist das überhaupt möglich? Und wenn es uns am Ende gelingen sollte, nach Moskau zu kommen – wird es dann noch existieren?» Simon Stone

Simon Stone, Hausregisseur am Theater Basel, hat nach seinen gefeierten Basler Inszenierungen («Engel in Amerika», «John Gabriel Borkman» und «Die tote Stadt») dieses berühmte Drama überschrieben und für die Gegenwart befragt.

In Übersetzer Tags Theater, Basel, Tschechow, Stone, Englisch

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