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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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IM SCHATTEN DER FREIHEIT – Nachtkritik aus dem Schauspiel Stuttgart

April 28, 2024 Martin Pesl

© Björn Klein

George Orwell schrieb seinen berühmten Roman 1944 als Warnung von dem Stalinismus. Heute gibt's längst Analogien und Figuren, die näher liegen. Und sie marschieren in Oliver Frljićs Inszenierung in allegorischer Kostümierung auch auf. Und rösten zum Beispiel Würstchen über der Fackel der Freiheitsstatue. Großer Theaterspaß!

28. April 2024. Oliver Frljić kommt als Gescholtener. An seiner Inszenierung am Berliner Gorki-Theater, das er künstlerisch mitleitet, ließ die Kritik jüngst kein gutes Haar. Und es ist nicht das erste Mal, dass der gebürtige Bosnier im deutschsprachigen Raum empört: Platte Provokation bis hin zur Geschmacklosigkeit wird seinen Arbeiten seit zehn Jahren immer wieder vorgeworfen – nur nicht in Stuttgart, wie es scheint. Hier in Stuttgart hat er unter dem Schauspiel-Intendanten Burkhard C. Kosminki bereits zweimal Klassiker bearbeitet ("Romeo und Julia", "Schuld und Sühne"), beide Male ohne besondere Vorkommnisse.

Triggerwarnung

Und Nummer drei? George Orwells Roman "Farm der Tiere", 1944 entstanden unter anderem als Allegorie auf den sowjetischen Sozialismus, der im Stalinismus aufging, böte jedenfalls hinreichend Stoff für die ganz großen Schweinereien. Auf der Website wird außerdem darauf hingewiesen, dass in der Inszenierung Mord mithilfe von Kunstblut dargestellt wird. Solch eine Triggerwarnung vor einem Frljić, da gibt man das Speibsackerl besser nicht an der Garderobe ab!

Der dünne Strahl, der dann aus der Kehle des von den Farmtieren gelynchten Bauern Mr. Jones in einen Topf tropft, wirkt dementsprechend lachhaft. Überhaupt empfiehlt es sich, diesen kurzen und bemerkenswert schmerzlosen Abend mit pubertärem Humor zu nehmen, so wie das Stuttgarter Premierenpublikum. Nicht weil jede Pointe so gut sitzt, sondern weil da neun aufgekratzte Schauspieler:innen in albernen Tierkostümen ruckzuck Revolution durchexerzieren. Sieht ein bisschen aus wie Schultheater, hat dessen Tiefe und funktioniert als solches auch am besten.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Deutschland, Tier, Schurke

WIEDERGELESEN: WIR LASEN VON HASEN – Klassikerbesprechung in der Buchkultur 209

August 22, 2023 Martin Pesl

„Unten am Fluss“ handelt von Klimaflucht, Krieg, Angst, Solidarität. Eine der größten Geschichten der Menschheit enthält fast keine Menschen. Bei Frith!

Wenn Menschen für ihre Kinder Geschichten erfinden und die dann verzückt sagen: „Das solltest du veröffentlichen, Papa“, dann sind meist Furcht und Schrecken angesagt – man denke nur an M. Night Shyamalan und einen Gutteil seiner Filme.

Im Falle von „Unten am Fluss“ ging die Sache erstaunlich gut aus. Der britische Weltkriegsveteranen und Ministerialbeamten Richard Adams nahm sie auch ernster als andere Märchenonkel: Seine auf einer langen Autofahrt begonnene Erzählung von einer Gruppe Wildkaninchen, die wegen (berechtigter) Vorahnungen ihr Revier verlässt, brachte er später nicht nur Schritt für Schritt zu Ende, als er seine Töchter in die Schule fuhr und abholte. Er setzte sich auch zwei Jahre hin und goss sie unter Hinzuziehung eines Sachbuchs über Kaninchen in einen Roman, die Mädchen immer wieder als Lektorinnen hinzuziehend und eine eigene Sprache für Begriffe erfindend, die nur in der lapinen Welt Sinn ergeben, etwa Silflay: „draußen essen“.

Dass die Verlage zunächst alle fanden, „Watership Down“ (so der Originaltitel) sei zu schwierig für kleine und zu kindisch für größere Kinder, empfand Adams nicht als schlimm, die Auftraggeberinnen waren schließlich zufrieden. Dann aber gab der Erfolg der peniblen Recherche und der Verniedlichungsverweigerung recht. Millionen Exemplare wurden verkauft, nicht einmal „Der weiße Hai“ verdrängte (zum Leidweisen von dessen Autor Peter Benchley) das Buch 1974 von Platz eins der Beststellerliste.

Wenn es jetzt in der – ebenfalls sehr erwachsenen – Neuübersetzung von Henning Ahrens neu erscheint, hat das mit dem 50. Jahrestag der Erstveröffentlichung zu tun, aber auch mit bitterer Aktualität, Stichwort: Artensterben, Stichwort: Klimaflucht. Der Grund für den Exodus der Kaninchen ist ein von Menschen zu erschaffendes Neubaugebiet. Das weiß der kleine Fiver zwar nicht, aber er spürt, dass Verderben naht. Und es finden sich einige Genossen, die seine Instinkte ernst nehmen.

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In Autor Tags Rezension, Blitz-Bildung, Buchkultur, Tier

KOREANISCHE FREAKSHOW – Romanrezension in der Buchkultur 208

June 19, 2023 Martin Pesl

Nominiert für den International Booker Prize: Cheon Myeong-kwans „Der Wal“

Alles scheint möglich in diesem grausamen Märchen: Tote zeugen Kinder. Zwillingsschwestern bewohnen abwechselnd den Körper der einen, dann den der anderen. Ein Mann isst so viel, bis er eine Tonne wiegt. Auch einer Einäugigen, einem Fingerlosen und einem Riesenpenis begegnen wir. Demgegenüber noch am wenigsten spektakulär ist die geschlechtliche Transition der Hauptfigur Kŭmbok, die am Höhepunkt ihres unternehmerischen Erfolgs zum Mann wird. Die ersten beiden Teile des Romans begleiten Kŭmbok auf ihrem bizarren Lebensweg, der dritte folgt ihrer/seiner stummen, aber unverhältnismäßig kräftigen Tochter Ch’unhŭi.

„Der Wal“ ist der Debütroman des 1964 geborenen Koreaners Cheon Myeong-kwan.Im Original erschien „Whale“ bereits vor knapp 20 Jahren. Die englische Übersetzung stand auf der Shortlist für den International Booker Prize 2023. Die deutsche von Mathias Augustin und Park Kyunghee kämpft sichtlich mit unterschiedlichen Sprachstilen innerhalb des Textes.

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In Autor Tags Rezension, Buchkultur, Asien, Tier

HEUT, DA BIN ICH EINE MAUS – Bilderbuch von Franziska Höllbacher

October 8, 2022 Martin Pesl

Auftrag

Lektorat und Korrektorat des Textes

Auftraggeberin

Edition 5haus

Projektinfo

Eine tierische Entdeckungsreise zum eigenen Ich.

Kennen wir das nicht alle, dass wir uns manchmal gar nicht wiedererkennen? Und manches Mal ganz gern ganz anders wären? Ein Tier zum Beispiel, eine Katze etwa, ein Affe oder gar ein Elefant! Heut, da bin ich eine Maus lädt zu einer Entdeckungsreise ein, an deren Ende ein wunderbar wandelbares, vielschichtiges ICH steht.
Ein Bilderbuch, so vielseitig wie seine Charaktere.

Geschrieben in 12 humorvollen Strophen und durchgängig farbig illustriert.

In Lektor Tags Buch, Tier, Deutsch
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