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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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AUF DER ALM, DA GIBT'S A SÜND – Porträt von Hansjörg Schneider in der Buchkultur 217

December 16, 2024 Martin Pesl

Hansjörg Schneider © Illustration: Jorghi Poll

Hansjörg Schneider gilt als einer der wichtigsten lebenden Dramatiker der Schweiz. Grund dafür ist die erotische Gruselfarce „Sennentuntschi“, die er vor mehr als einem halben Jahrhundert im Dialekt schrieb. Jetzt kommt das Frühwerk des heute 86-Jährigen bei Diogenes neu heraus.

Das Cover dieses Buches darf man möglicherweise nicht auf Instagram posten. Das darauf wiedergegebene Gemälde „Marcella“ von Ernst Ludwig Kirchner könnte gegen die Gemeinschaftsrichtlinien des sozialen Netzwerks verstoßen. Es zeigt eine Person, die bis auf eine weiße Schleife im Haar nichts anhat und zwar weiblich gelesen wird, aber eine vollkommen flache Brust zu haben scheint. Doch nicht gar ein Kind?

Derart auf Empörung eingestimmt, fällt es vielleicht leichter, sich vorzustellen, welchen Skandal der Inhalt des erwähnten Buches ausgelöst hat, zumindest ein Teil davon. Die reine Lektüre des in zwei Versionen abgedruckten Dramas „Sennentuntschi“ und zweier früher Kurzgeschichten von Hansjörg Schneider erzeugt freilich bloß Kopfschütteln im Hinblick darauf, was der Autor und sein Theaterstück 1972 und vor allem 1981 in der Schweiz auslösten.

Der Reihe nach: Hansjörg Schneider, geboren 1938 in Aarau, arbeitete als Regieassistent am Theater Basel unter dem legendären Intendanten Werner Düggelin, der dort kräftig umrührte. Er öffnete das Haus für Diskussionsveranstaltungen und Popkonzerte und spielte vor allem zahlreiche Uraufführungen und Schweizer Erstaufführungen, insbesondere den Schweizer Dramatiker schlechthin, Friedrich Dürrenmatt.

Düggelins Chefdramaturg war Österreicher: Hermann Beil sollte später zu einem noch berühmteren Intendanten wechseln und mit Claus Peymann in Stuttgart, Bochum und daheim, am Wiener Burgtheater, deutschsprachige Bühnengeschichte schreiben. In Basel jedoch fremdelte er mit dem lokalen Dialekt und lehnte daher ab, als ihm Hansjörg Schneider, Mitarbeiter im szenischen Dienst, sein erstes selbst geschriebenes Theaterstück vorlegte: „Sennentuntschi“ war durchwegs im alpinen Schwyzerdütsch verfasst.

Weiterlesen in der Buchkultur 217

Zum gesamten Interview geht es hier.

In Autor Tags Porträt, Buchkultur, Schweiz, Theater

CHALLENGE ACCEPTED! – Porträt von Joël Dicker im Buchkultur-Special Krimi 2023

June 15, 2023 Martin Pesl

Joël Dicker © Anoush Abrar

Seit Beginn seiner Schreibkarriere stellt sich Joël Dicker Aufgaben. Bei seinem neuesten Werk „Die Affäre Alaska Sanders“ bestand sie darin, die Trilogie um den Schriftsteller Marcus Goldman zu vollenden.

„Ich habe keinen Plan“: Das ganze Interview mit Joël Dicker gibt es hier zu lesen:

Keine Frage, dieser Mann könnte auch Fitnesstrainer oder Lebensberater sein. Mit gewinnendem Strahlen empfängt Joël Dicker an einem Montagvormittag per Zoom in Genf, wo er seit seiner Geburt vor 38 Jahren wohnt. Wir erhalten Einblick in sein Arbeitszimmer mit prall gefüllten Bücherregalen, soweit erwartbar für einen Autor. Was ihn aber doch deutlich von dem Klischee des Bücherwurms und Schriftstellers abhebt, ist dieses Fehlen jeglicher Kaputtheit, jeglicher Verbrauchtheit, jeglichen Gezeichnetseins vom Leben. Dicker trägt einen Kapuzenpulli, gut möglich, dass er gerade von seiner morgendlichen Joggingrunde kommt.

Die leichte Verspätung, für die er sich entschuldigt, erklärt er mit Verbindungsproblemen. Dass er sich mit den Tücken der Technik herumplagt, will man ihm fast nicht glauben, ihm, der so perfekt zu funktionieren scheint in dieser Welt. Andererseits passt gerade das wiederum zu seinem Werk, in dem es oft um lang zurückliegende Verbrechen geht. Seine Figuren in der Gegenwart der Nuller- und Zehnerjahre verhalten sich meist auch nicht anders als jene aus den Rückblenden in die Siebziger oder Neunziger. Sie benutzen Festnetztelefone und besuchen die Archive von Zeitungsredaktionen, statt im Internet zu hängen.

Anlass der Begegnung ist Joël Dickers neuester Roman „Die Affäre Alaska Sanders“ – ein Krimi, natürlich, auch wenn der Verfasser selbst das nicht so sieht. „Es gibt zwar Morde und Ermittlungen, die wesentlich zur Spannung beitragen“, sagt er, „aber meine Bücher sind nicht um die Verbrechen herum aufgebaut, sondern um die Charaktere. Die Krimihandlung ist nur ein praktisches Werkzeug, um all diese Menschen zusammenzubringen.“

Sie sei hier dennoch kurz umrissen: Die titelgebende Affäre begab sich 1999 in einem beschaulichen Ort namens Mount Pleasant an der amerikanischen Ostküste. Eine Joggerin fand die von einem Bären angeknabberte Leiche einer jungen Frau, Alaska Sanders. Ihr Exfreund wurde verhaftet, gestand den Mord und belastete auch seinen besten Freund als Komplizen, doch kam es unmittelbar danach zu einem tödlichen Massaker im Verhörraum. Der zuständige Polizist Perry Gahalowood entging dem Unglück nur zufällig: Da seine Frau gerade entbunden hatte, durfte er den Abend bei ihr verbringen.

Weiterlesen …

In Autor Tags Krimi, Buchkultur, Porträt, Schweiz, USA, Interview

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Schauspielhaus Zürich auf Deutschlandfunk Kultur

December 15, 2022 Martin Pesl

© Philip Frowein

Auftrag

Live-Kritik der Premiere „Sonne, los jetzt!“ im Gespräch mit Eckhard Roelcke

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Kaum eine Autorin schiesst mit wortmächtigeren Salven in die politische Weltlage als Elfriede Jelinek. Und so schien es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich dem Thema Klimawandel annehmen und uns gehörig die Leviten lesen würde. Das Irren und Wirren des Menschen in seiner Umwelt betrachtet Jelinek dabei mit gehörigem Abstand, indem sie ihre Stimme der Sonne leiht. In einem fulminanten Monolog wirft sie ihr Licht auf die griechische Mythologie, auf Wittgenstein – und auf den Strand. Dort lebt der Mensch auf einem Küstenstreifen, einer dünnen Linie zwischen sengender Glut und verschlingender Flut. Wenn es nach der Sonne gehen würde: auflodern und dann verschwinden lassen. Doch vielleicht trocknet ihre Wärme am Ende nur ein paar Tränen und der Untergang bleibt (vorerst) aus.

Sonne, los jetzt! ist nach langer Zeit die erste Uraufführung eines Jelinek-Texts am Schauspielhaus Zürich. Dabei sind Nicolas Stemann und Elfriede Jelinek alte Weggefährt*innen. Zehn Stücke und Uraufführungen der österreichischen Nobelpreisträgerin brachte der Co-Intendant bereits auf die Bühne. Nun präsentiert er sich dem Zürcher Publikum das erste Mal als energischer Verdichter der Jelinekschen Wortgewalten. Der Text entstand auf Anregung von Doris Uhlich.

Fazit – Kultur vom Tage

Donnerstag, 15. Dezember, 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Deutschlandfunk Kultur, Kritik, Theater, Schweiz, Jelinek

GUTES HANDWERK IST SCHWEIZSPEZIFISCH – Interview mit Philippe Bischof in der Falter-Beilage ImPulsTanz 2021

July 18, 2021 Martin Pesl
Philippe Bischof © Walter Bieri/Keystone

Philippe Bischof © Walter Bieri/Keystone

Seit 2017 ist Philippe Bischof Direktor der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. Als ehemaliger Regieassistent, Regisseur und Dramaturg kennt der heute 54-jährige die Kunst von innen. So kommt es, dass er nicht nur mit seiner Unterschrift Geld verteilt, sondern auch den Überblick über die schier unglaubliche Menge von 15 Produktionen hat, die die Schweiz dieses Jahr zu ImPulsTanz entsendet. Der Falter traf Bischof bei einem seiner zahlreichen Wien-Besuche zur Vorbereitung des Gastauftritts aus dem Westen zum Gespräch.

Falter: Herr Bischof, für ahnungslose Ösis: Was ist Pro Helvetia?

Bischof: Wir sind eine hundertprozentig staatsgeförderte Stiftung, die in ihrer Funktionsweise autonom ist. Der Direktion steht ein Stiftungsrat vor. Mit Ausnahme der Governance hat die Politik kein Eingriffsrecht in unsere Entscheide. Wir haben nach gesetzlich festgelegten Zielen den Auftrag zur Förderung und Verbreitung des Schweizer Kunstschaffens innerhalb und außerhalb der Schweiz. Für eine Förderung ist der Schweizer Pass keine Voraussetzung, sondern die Präsenz und Verankerung im hiesigen Kulturleben. Ergänzend zum Grundauftrag setzen wir im Rahmen der Kulturbotschaft des Bundes Vierjahresprogramme mit spezifischen Förderzielen um. In den letzten Jahren liegt ein Hauptfokus in der Verbreitung und Vernetzung im Sinne von nachhaltiger Zusammenarbeit: Die geförderten Projekte sollen eine möglichst grosse Lebensdauer und Reichweite haben.

Wird das durch die verschiedenen Sprachregionen erschwert?

Bischof: Es ist eine ständige Challenge. Nicht nur die Sprache, auch die kulturelle Orientierung ist je nach Region unterschiedlich. Wir sagen oft halb scherzhaft, dass Zürich und Berlin kulturell näher beieinander liegen als Zürich und Genf. Da einen gemeinsamen Nenner zu finden, ist manchmal schwierig. Wir haben zum Beispiel Schweiz-Schwerpunkte bei den Festivals in Avignon und Edinburgh etabliert. Da gab es viele Diskussionen über Ausgewogenheit, denn der anglophone Markt ist für die Deutschschweiz wichtiger als für die französische, die es natürlich eher nach Avignon zog.

Können Sie aktuelle Trends in der Schweizer Tanz- und Performanceszene ausmachen?

Bischof: Zeitgenössischer Schweizer Tanz arbeitetoft eng mit anderen Sparten wie Musik oder visueller Kunst zusammen. Viele Projekte sind recherchebasiert, da wird biografische oder wissenschaftliche Forschung in Performatives umgewandelt. Kollektive und Ad-Hoc-Konstellationen haben die Ensembles teilweise abgelöst. Eine weitere Schweizspezifik ist sehr gutes Handwerk: Unabhängig davon, wie relevant eine Arbeit ist, merkt man oft, dass sie gut gemacht ist. Wie anderswo überwiegen zur Zeit die kleineren, experimentellen Formate. Schließlich beobachten wir seit  kurzem, sicher durch Covid verstärkt, einen Trend zur Wiederaufnahme von Repertoire: Man widmet sich früheren Werken aus der eigenen Schaffensbiografie oder von anderen, Tanzgeschichte wird lebendig gemacht und befragt.

Ein Schauspieler hat mir mal gesagt, die Schweizer gehen nur ins Theater, um nachher essen zu gehen. Wie sind die Publikumsstrukturen bei Tanzproduktionen?

Bischof: Es kommt sicher eher ein junges, „cutting-edge“ Fachpublikum, das oft auch eine Nähe zur bildenden Kunst oder zur elektronischen Musik hat. Man spürt deutlich, in welchen Städten es auch große Ballettkompanien gibt, dort mischen sich die Publika etwas mehr. Das Publikum bleibt über die vergangenen Jahre insgesamt erfreulich stabil.

Wie herausfordernd ist Covid für Sie als Förderstiftung?

Bischof: Wir mussten schnell reagieren und Hilfsmaßnahmen organisieren, etwas, womit wir keinerlei Erfahrung hatten. Dann wollten wir die Szenen in ihren spezifischen Problemen anhören und bestmöglich begleiten. Welche Sprache findet man da? Wie relativiert man und nimmt die Leute trotzdem ernst, wie ermutigt man sie?  Im Laufe des Jahres haben wir unsere Förderungen angepasst und laufend offener, flexibler gestaltet. Statt Tourneen haben wir zum Beispiel Recherchen gefördert oder mehrere Open Calls ausgeschrieben, die formatoffen waren. Dabei haben wir viel Positives und Zukunftsfähiges entdeckt und gelernt. Jetzt wollen wir damit gar nicht mehr aufhören. Einiges werden wir behalten, bei anderem bleiben wir hybrid zwischen alten und neuen Formaten. 

15 Schweizer Aufführungen bei ImPulsTanz 2021: Ging die Initiative von Ihnen und Pro Helvetia aus?

Philippe Bischof: Nur insofern, als dass wir seit einiger Zeit bemüht sind, vertiefte fokussierende Plattformen zu fördern. Unsere Abteilung Darstellende Künste und ImPulsTanz haben seit zwei Jahren eng zusammengearbeitet. Denn neben der Freude für das Tanzschaffen treibt uns, die Sorge um, dass wir mit Österreich trotz der geografischen Nachbarschaft wenig strukturelle Partnerschaften haben. Aber das wunderbare Interesse ging von ImPulsTanz aus ebenso wie die Kuration: Wir sind keine Promotionsagentur, wir würden nie sagen: „Die müsst ihr einladen.“ Wir empfehlen höchstens und weisen auf den Nachwuchs hin.

Können Sie trotzdem zwei Arbeiten hervorheben, die eine besondere Bandbreite zum Ausdruck bringen?

Bischof: Sehr gerne. Die Eröffnungsproduktion „Private Song“ halte ich für unbedingt empfehlenswert. Alexandra Bachzetsis ist eine Vertreterin des kunstnahen, zeitgenössischen Verständnisses von Performance, wiewohl der Tanz, der Körper, die Person immer explizit im Zentrum stehen. Bachzetsis untersucht auf der Bühne die Rolle der Frau, des Selbstbildes, arbeitet dabei auf einzigartige Weise mit popkulturellen Elementen. Ruth Childs finde ich interessant, weil sie als junge US-Schweizerin zwei verschiedene Hintergründe hat und mit ihrer eigenen Fantasie und Geschichte, aber auch dem Werk ihrer Tante, Lucinda Childs, arbeitet. Es ist sehr interessant, wie hier das Alte, Überlieferte kritisch weiterentwickelt, aber auch ernst genommen wird. Beides sind sehr performative Projekte, aber im Programm ist selbstverständlich auch der getanzte Tanz, der mit Choreografie Raum erobert und mit Bildern füllt, eindrücklich vertreten.

Länderschwerpunkte steigern die Bekanntheit der Künstlerinnen und Künstler eines Landes in einem anderen. Wen kennt man denn in der Schweiz eigentlich aus Österreich besonders gut?

Bischof: Zwei Ikonen sind die Künstlerinnen Florentina Holzinger und Doris Uhlich. Beide provozieren, wenn sie in der Schweiz auftreten, mit grossem Erfolg immer auch Diskussionen. Sie sind auch bei uns stilprägend, werden viel zitiert und als Vorbilder genommen.

Mehr in der Falter-Beilage ImPulsTanz 2021

In Autor Tags Interview, Falter, Impulstanz, Festival, Tanz, Schweiz
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