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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SCHAURIG ERFOLGREICH – Interview mit Martin Gschlacht im BESSER

December 3, 2015 Martin Pesl
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Sehen oder nicht sehen © Ulrich Seidl Filmproduktion

Schaurig erfolgreich

Der kluge Horrorfilm „Ich seh, Ich seh“ ist nicht nur Österreichs Kandidat für den Fremdsprachen-Oscar 2016, sondern gerade ein Sensationserfolg beim US-Publikum. Wir sprachen mit Kameramann und frischgebackenem Träger des Europäischen Filmpreises, Martin Gschlacht

Es war der Film, den niemand recht auf dem Zettel hatte. Ja, „Ich seh, Ich seh“ war bei den Filmfestspielen in Venedig gelaufen, andere Festivals hatten ihn sogar ausgezeichnet. Ja, einer unser Big Names, Ulrich Seidl hatte ihn produziert. Dann lief er, wie es sich für gute, aber nicht unbedingt kommerziell gedachte heimische Projekte gehört, im Gartenbaukino. Aber: ein österreichischer Horrorfilm? Subtiler als „In drei Tagen bist du tot“ und doch mindestens so genrebewusst wie etwa „Blutgletscher“? Geht das? Es ging! Vielmehr ist es genau das richtige Ereignis für Menschen, die zwar nicht süchtig nach Blut und Gekreische sind, den Grusel auf hohem Niveau aber doch zu schätzen wissen.

Die Geschichte vom Zwillingspaar, das mit seiner Mutter nach der Gesichts-OP nicht mehr so ganz klarkommt, war ein Kritikererfolg in Österreich und ist eine Publikumssensation im Ausland, weil die berüchtigten Weinstein Brothers aus Hollywood sich seiner unter dem Titel „Goodnight, Mommy“ annahmen. Dass die Bilder top sind, dafür ist – wie so oft im heimischen Kino – Kameramann Martin Gschlacht verantwortlich, der dafür am 12. Dezember mit dem Europäischen Filmpreis 2015 belohnt wird. Ungefähr zu diesem Datum wird er auch wissen, ob der Film, der von Österreich bei den Oscars 2016 in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ eingereicht wurde, auf der Shortlist landet: Neun von 81 Einreichungen landen dort, nominiert werden davon dann Mitte Jänner fünf.

„Die rechnerische Chance ist sehr gering“, sagt Martin Gschlacht zunächst bescheiden zu BESSER, kalkuliert dann aber fröhlich weiter: „Ob man hier jetzt weiter kommt, ist neben der Qualität des Films und des nötigen Glücks auch eine Frage des gezielten Lobbyings in den USA. Dazu benötigt es Willen, Zeit, Kraft und viel Geld. Wenn Weinsteins so grandiose Arbeit leisten, wie beim Kinoeinsatz, dann ist ein Sprung in die Shortlist nicht unmöglich.“

„Ich seh, Ich seh“ ist der erste Spielfilm eines ungewöhnlichen Duos: Veronika Franz war bislang als „Kurier“-Filmkritikerin und Drehbuchautorin von Ulrich Seidl bekannt (die seine Interviews wohlwollend gegenlas). Severin Fiala ist Seidls Neffe, noch gar nicht so lang aus der Filmakademie draußen und eine Generation jünger. „Die beiden funktionieren sehr symbiotisch“, erinnert sich Gschlacht, „und es war ausgesprochen einfach, gemeinsam Entscheidungen zu finden.“ Eine Herausforderung besonderer Art war die Arbeit mit elfjährigen Zwillingen, den Brüdern Schwarz, die einander wirklich sehr, sehr ähnlich sehen. Sie sind die Co-Stars von „Mommy“ Susanne Wüst, die auch noch die längste Zeit ihr Gesicht hinter einer Maske verbergen musste. „Kinder in Hauptrollen sind immer eine gewisse Unbekannte“, so Gschlacht. Um sie bei der Stange zu halten, verriet das Regieduo ihnen während des Drehs nie die ganze Geschichte.

Ist der Horrorfilm die neue Austro-Schiene, Martin Gschlacht? „Da waren schon einige erfolgreiche in den vergangenen Jahren, das stimmt. Und das ist gut und wichtig. Das tolle am österreichischen Film ist allerdings seine Vielschichtigkeit. Wir haben jede Menge erfolgreicher Nischen erschaffen. Toll ist ja der Begriff des ,typical Austrian feel-good movie‘. Leider ist der Erfolg im Ausland deutlich größer als daheim wahrgenommen – wobei sich das Leider auf die Wahrnehmung daheim bezieht.“

Jetzt, wo sein Film im Hollywood-Umfeld Karriere macht, fragt sich natürlich, warum Martin Gschlacht das noch immer nicht tut. Österreichs bester ist auch Österreichs treuester Kameramann. „Es gibt immer wieder Angebote, schon seit ,Revanche‘ für den Oscar nominiert war. In den letzten Monaten ist es wieder verstärkt, und seit der Veröffentlichung des Europäischen Filmpreises nochmals mehr. Im Moment habe ich aber keine Pläne diesbezüglich, denn der österreichische Film bietet in seiner Vielschichtigkeit und Qualität eine unglaublich tolle Arbeitsplattform für mich als Kameramann. Da möchte ich nicht mit irgendwelchen B-Ligen im Ausland tauschen. Außerdem habe ich meinen privaten Lebensmittelpunkt in Wien, und das will ich nicht noch mehr torpedieren, als ich es ohnehin schon muss.“

Wann ich „Ich seh, Ich seh“ auf DVD seh, steht noch nicht fest. Im Falle einer Oscar-Nominierung seh ich „Ich seh, Ich seh“ aber sicher wieder im Kino.

Zur Homepage des Films

In Autor Tags Kino, FIlm, Oscar, Horror, Interview

SUPERGESPANN – Interview mit Karl Markovics und Ulrike Beimpold im WIENER 398

March 17, 2015 Martin Pesl
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Reimbold und Markovics bei der Berlinale 2015 © Coldrey/Epofilm

Supergespann

Im neuen Film von Karl Markovics spricht Ulrike Beimpold mit Gott. Aber mit wem spricht sie wirklich? Ein Superinterview zu „Superwelt“

Oh Gott! Karl Markovics bastelt fleißig an seinem Gesamtwerk. Seit ein paar Jahren tritt er seltener als Schauspieler auf, dafür arbeitet er die vielen Geschichten, die in ihm stecken, eine nach der anderen als Film-Auteur auf. Nach dem Supererfolg seines Regiedebüts „Atmen“ (2011) kommt nun „Superwelt“. Der Film besticht durch seine kühne Behauptung: Eine Kassiererin wird von Gott angesprochen. Und nicht zuletzt durch die erstaunliche Hauptdarstellerin: Ulrike Beimpold ist von Bühne und Fernsehen allseits als frohgemutes, ewig junggebliebenes, properes Mädel bekannt. Hier hebt sie zu einer preiswürdigen Performance ab. „Superwelt“ ist die erste Begegnung dieses ungewöhnlichen Paares. 

Herr Markovics, war Ulrike Beimpold eine Besetzung, die Sie sich schon beim Schreiben vorgestellt haben? Nein. Schauspieler – das darf ich sagen, weil ich selber einer bin – sind keine gute Inspirationsquelle.

Kann man denn überhaupt schreiben, ohne dass sich Gedanken an bestimmte Schauspieler aufdrängen? Ich kann das sehr gut! Ich habe so einen Fundus an Menschenbegegnungen in mir. Allein auf einer Zugfahrt speichere ich an die 100 Fragmente von Figuren.

Was war die größte Überraschung im Arbeitsprozess? Dass das mein Film geworden ist. An keinem Tag hätte ich mir vorstellen können, dass aus dem, was wir da machen, irgendwas wird. Es liegt vielleicht am Thema, weil das so unendlich ist. Gott spricht zu mir? Was sagt der? Ich höre es ja nicht. Jedenfalls ist „Superwelt“ im Gegensatz zu „Atmen“ erst im Schneideraum und in der Mischung mein Film geworden.

Die Tonmischung ist tatsächlich der einzige „Effekt“, der etwas Übernatürliches andeutet. Wenn meine Arbeit etwas prägt – die bisherige und die zukünftige –, dann ist das tatsächlich der Zauber der Banalität, das, was großartig ist im Rinnstein, im Mittelmaß, im Durchschnitt.

Kommt Gott deshalb ausgerechnet nach Bruck an der Leitha, das man bisher eher für eine gottverlassene Gegend zu halten geneigt war? Genau. Das ist eine Gegend, die jeder Österreicher kennt: der Einzugsbereich von Schwechat. Hier fährt man auch durch, wenn man nach Ungarn will. Man streift diesen Bereich immer nur, aber stehenbleiben tut niemand. Mich haben die Windräder fasziniert: einerseits vom Menschen gemacht und andererseits von etwas Unsichtbarem angetrieben. Es gibt einen weiten Horizont und viel Himmel im Sommer. So hat sich das angeboten.

Frau Beimpold, Sie sind durch Theater und TV seit Jahrzehnten bekannt, dennoch ist das Ihre erste Kinohauptrolle. Wie ging es Ihnen als Debütantin mit 50? Es war der richtige Film zum richtigen Zeitpunkt. Jetzt habe ich mein Körberl an Erfahrung so eingesammelt, dass ich mit so einer großen Rolle umgehen kann.

Wenn man in so einem Film eine Rolle spielt, die mit Gott spricht, dabei Gott aber nie wirklich zu sehen und zu hören kriegt – kann es dann passieren, dass man den Regisseur für Gott hält? Natürlich ist dieser Dialog von Karl Markovics durchdrungen – ich musste ja einen anderen Text mitlernen, den das Publikum nie hört. Manchmal haben wir uns beide beim Drehen überrascht, weil wir plötzlich andere Worte gehört haben als geplant. Und manchmal, wenn wir weit voneinander entfernt waren und er Anweisungen ins Walkie-Talkie gesprochen hat, dann war es wirklich ein bisschen wie die Stimme Gottes.

Herr Markovics, haben Sie sich diesen Gesprächspartner beim Konzipieren sehr genau vorgestellt? Das ist, glaube ich, unmöglich. Der ganze Film ist nur ein Versuch über Gott. Wie weit der dann einem Bild entspricht, das sich auch andere machen, ist buchstäblich im Auge des Betrachters.  

Auslöser war aber gar nicht der Antritt eines Gottesbeweises, sondern das Bild einer Supermarktkassiererin, die beim Reinigen des Förderbandes ins Leere schaute. War die Begegnung mit Gott eine Story, die sich daraus automatisch ergeben hat? Sowohl die Geschichte von „Atmen“ als auch die von „Superwelt“ steckte wohl in irgendeiner Weise in mir drinnen und musste sich in einem Bild kondensieren. Henne und Ei – beides musste zusammenfinden, damit ich meine Eierspeise kriege.

Sie werden jetzt sicher oft gefragt, ob Sie an Gott glauben. Nervt das? Ich habe in meinem Blog während des Drehs die neun wahrscheinlichsten Fragen schon selbst beantwortet – also auch diese –, kann bei Interviews jetzt also einfach auf den Blog verweisen!

Stolz, kein einziges Mal auf den Blog verwiesen worden zu sein, verabschieden wir uns. Karl Markovics’ Selbstbeantwortung auf die Frage, ob er an Gott glaube, lautet darin übrigens: „Ja.“ „Nein.“ „Ja.“ „Nein.“


FILMISCHES
Ginge auch als Horrorfilm durch

Verstörung. Man sieht nix, hört nix, nur beklemmenden Sound und die Verstörung einer Frau. Sie hört eines Tages plötzlich die Stimme Gottes. Surreale Dinge geschehen. Bei der Berlinale lief er schon, die Diagonale wird „Superwelt“ eröffnen, ab 20.3. läuft der zweite Markovics regulär an. Beimpold ist fantastisch, auch Rainer Wöss als wortkarger Ehemann.

www.superwelt.at

In Autor Tags Kino, FIlm, Markovics, Interview

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