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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KULTUR HEUTE – Kritik von ImPulsTanz im Deutschlandfunk

July 21, 2025 Martin Pesl

© Nina Laisné

Stockfinster ist es, während der Vorhang hochgeht. Dann gibt ein fahler Lichtstrahl drei Männer an Barockposaunen zu erkennen – es wirkt, als schwebten sie in der Luft. Erst nach und nach erleuchten die Scheinwerfer die gesamte Bühne im Wiener Volkstheater. Ein höhlenartiges Gebilde wird sichtbar, aus übereinandergestapelten Steinen. Ganz oben die drei Blasmusiker, unten drei weitere, ihre Instrumente sind traditionell, geradezu archaisch: Einer spielt das Bandoneon, eine ukrainische Lautenzither, ein anderer die italienische Schalenhalslaute aus dem 16. Jahrhundert, auch Theorbe genannt.

Musikeinsatz.

Die einzige weiblich gelesene Musikerin trägt die wuchtige Trommel vor sich her und sorgt für Rhythmus an diesem sonst sehr elegischen Gesangsabend mit dem Titel „Último Helecho“, „Der letzte Farn“. Auf das Zitat aus dem Lied „Me He De Guardar“ der peruanischen Sängerin Chabuca Granda wird an dem Abend sonst nicht weiter Bezug genommen. Manche im Publikum meinten die farbenfrohe Bemalung der beiden mumienhaft bekleideten Performer:innen als Pflanzen auszumachen – vielleicht ist da ja auch ein Farn darunter.

Diese beiden Gestalten erwecken Assoziationen an eine unwirkliche Welt oder zumindest an eine, die viele Jahrhunderte her ist. Erst glatzköpfig und wie nackt, aber reichlich tätowiert aussehend, umkreisen sie einanderwie indigene Krieger, die ohne Worte sondieren, ob der andere Freund oder Feind ist. Später werden ihnen royal anmutende Gewänder und Frisuren übergestülpt und sie treten neuerlich in eine Art Konflikt, der – vielleicht wegen des spanischsprachigen Gesangs – Gedanken an Stierkämpfe hervorbeschwört.

Weiterhören:

Kultur heute
Moderation: Michael Köhler
Montag, 21. Juli 2025, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Kritik, Deutschlandfunk, Tanz, Festival, Impulstanz, Wien

KULTUR HEUTE – Bericht von den Festspielen Reichenau im Deutschlandfunk

July 7, 2025 Martin Pesl

v.l.n.r.: Johanna Arrouas, Johanna Mahaffy, Bettina Schwarz © Lalo Jodlbauer

Ohne Claus Peymann gäbe es die Festspiele Reichenau nicht. Als der „Piefke“ 1986 das Wiener Burgtheater übernahm, reanimierten Peter und Renate Loidolt, das Kurtheater in Reichenau an der Rax im südlichen Niederösterreich, einem beliebten Sommerfrische-Ort für das künstlerische Wien der Jahrhundertwende. Mit legendär hohen Gagen lockte das Paar, glühende Fans gediegenen Schauspiels, die alte Garde der Burgschauspieler:innen im Sommer hierher – für ein konservatives Gegenfestival. Die Schweizer Schauspielerin Therese Affolter, damals Team Peymann, erinnert sich: 

Affolter: „Die haben auch im Burgtheater toll gespielt. Aber es war halt so, doch am Anfang nicht so einfach, weil das sogenannte Regietheater und so. Dann haben die halt hier so angefangen, auch eben vor allem auch österreichische Literatur und das eben auch mit österreichischen Schauspielern, also einen Schnitzler kann eben nur ein Österreicher spielen, was ich jetzt nicht unbedingt glaube.“

Nach mehr als 30 höchst erfolgreichen Jahren – und auch einigen Querelen mit dem Rechnungshof – gaben Renate und Peter Loidolt die Intendanz ab. Ihre Nachfolgerin kommt, siehe da – aus der Peymann-Partie! Burgschauspielerin Maria Happel leitet die Festspiele jetzt zum vierten Mal. Therese Affolter ist dabei – seit 2023. Was hat sich durch den Intendanzwechsel verändert? 

Affolter: „Dass so der Spielplan sich auch ein bisschen in Richtung neuere Stücke auch öffnet und auch ästhetisch sich ein bisschen verändert, und das find ich auch gut.“

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Kultur heute
Montag, 7. Juli 2025, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor Tags Theater, Festival, Niederösterreich, Deutschlandfunk, Burgtheater, Kritik, Bericht

KULTUR HEUTE – Bilanz der Wiener Festwochen 2025 im Deutschlandfunk

June 18, 2025 Martin Pesl

Milo Rau in Blau © ORF Guenther Pichlkostner

Auf den Jumpsuit war immer Verlass. Einen blauen und einen grünen hatte sich Intendant Milo Rau von Kostümbildner Cédric Mpaka anfertigen lassen, die beide das Logo der diesjährigen Wiener Festwochen trugen. Darin fiel Rau im Publikum stets auf, nach vielen Premieren „jumpte“ er auf die Bühne, um aufs Rahmenprogramm hinzuweisen.

Die Mottos „Republik der Liebe“ und „V Is for loVe“ wurden in den fünf Festivalwochen erheblich herausgefordert. Erst scherzhaft – von Performer Benny Claessens, der im Rahmen des Gastspiels „Weiße Witwe“ von der Berliner Volksbühne aus der Rolle fiel und aussprach, was alle (leicht genervt) dachten: Das Wort „Love“ beginne nicht mit „V“, sondern mit „L“!

Andererseits aber auch bitterernst: Ein Amokläufer tötete an einem Grazer Gymnasium zehn Menschen. Wie sollte man da noch munter weitermachen und an die Liebe als Wundermittel für alles glauben?

Die Wiener Festwochen taten es und brachten ihr Programm durch. Hochkarätige internationale Gastspiele, zwei mehrtägige Kongresse, Eigenproduktionen und Uraufführungen.

Als Festivalzentrum diente dabei das ehemalige Funkhaus des ORF im zentralen vierten Bezirk, ein Ort, an dem früher viele Beiträge auch für diesen Sender entstanden. Seit unter Protesten der Belegschaft der Rundfunk an den Stadtrand zog, steht das Gebäude leer und wurde im Rahmen der Festwochen für Partys und Konzertegenutzt- und vor allem kongenial für die immersive Performance-Installation „Das Letzte Jahr“ der Gruppe Signa adaptiert. Die schon etwas angegilbten Gänge und Besprechungsräume der Rundfunkanstalt gingen problemlos als Pflegeheim durch, in dem die Teilnehmenden ihr letztes Lebensjahr simulierten: eine brillant durchkomponierte, emotional bewegende Arbeit über Vergänglichkeit und Verfall.

Weiterhören:

Kultur heute
Moderation: Maja Ellmenreich
Mittwoch, 18. Juni 2025, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Festival, Wiener Festwochen, Deutschlandfunk, Kritik

KULTUR HEUTE – Bericht vom zweiten Wiener Kongress im Deutschlandfunk

June 16, 2025 Martin Pesl

© Martin Thomas Pesl

Noch bevor der „Wiener Kongress“ so richtig begonnen hatte, stellte die Schauspielerin und Moderatorin Yasmin Maatouk schon seine grundlegende These infrage: dass die Argumente für die Kunst von Missbrauchstäter:innen und jene dagegen sich auf derselben Ebene gleichwertig gegeneinander abwägen lassen.  

Yasmin Maatouk: „Die Kunstfreiheit ist nicht in Gefahr, aber die Machtverhältnisse sind es, und das ist gut so!“ 

Ob die #MeToo-Bewegung die Kunstfreiheit gefährde, lautete eine der übergreifenden Fragen, über die anhand von drei Fällen aus der jüngeren Geschichte verhandelt und abgestimmt werden sollte. Maatouk empörte – nachvollziehbarerweise – schon diese Ausgangssituation. In der ersten Reihe saß Intendant Milo Rau und freute sich. Für genau diese Art von Konflikt schafft er gerne künstliche Räume.

So kontrovers wie befürchtet lief der Kongress dann aber gar nicht ab. Erwartungsgemäß wurde mit großer Mehrheit zugunsten sowohl der Kunstfreiheit als auch von #MeToo gestimmt. Zuvor erhielten die Opfer mehr Gehör als die Täter. So etwa im Fall von Otto Muehl, der die Mitglieder seiner so genannten Kommune seelisch und körperlich misshandelte, wobei auch Kunstwerke entstanden.

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Kultur heute
Moderation: Michael Köhler
Montag, 16. Juni 2025, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Festival, Deutschlandfunk, Kritik, Wien, Wiener Festwochen
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