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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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FARNKRAUT STREICHELT DEIN INNERES – Nachtkritik von ImPulsTanz

July 20, 2025 Martin Pesl

Der Mensch, dem Biologiesaal entlaufen, alle Organe sichtbar: "Último Helecho" bei ImpulsTanz Wien © Nina Laisné

Der französische Choreograf François Chaignaud ist kein Unbekannter mehr seit er bei den Wiener Festwochen gastierte. Jetzt zeigt er bei ImPulsTanz Wien zusammen mit der argentinischen Künstlerin Nina Laisné "Último Helecho": eine gattungsübergreifende Produktion, die sich als Gegenbewegung versteht.

20. Juli 2025. Als François Chaignaud ausnahmsweise nicht – wie sonst und auch jetzt – beim ImPulsTanz-Festival, sondern bei den Wiener Festwochen gastierte, war er bis auf eine Kettenunterhose nackt und sang mit seiner Partnerin Marie-Pierre Brébant über zwei Stunden lang geistliche Lieder aus der Sammlung Hildegard von Bingens, begleitet auf der ukrainischen Lautenzither. Der Tänzer, Historiker und Choreograf hatte sich Gesang und Instrument extra für die bewusst einschläfernde Performance "Symphonia Harmoniæ Cælestium Revelationum" angeeignet, 2019 war das.

Die Wiedervereinigung der Tätigkeiten Tanzen und Singen in einer Gegenbewegung zur "imperialistischen Moderne", die diese voneinander getrennt habe, ist seither eine Ambition des 1983 geborenen Franzosen. Da kam ihm gewiss recht, dass die multidisziplinäre Künstlerin Nina Laisné ihn der argentinischen Sängerin Nadia Larcher und einem Orchester von sechs Musiker:innen vorstellte. Welchem Genre ihre Kollaboration "Último Helecho" angehören würde, war im Vorfeld der von etlichen internationalen Koproduktionspartnern (darunter PACT Zollverein und die Berliner Festspiele) getragenen Uraufführung nicht ganz klar, nur dass der spanische Titel zu deutsch "Der letzte Farn" heißt.

Tanz um eine fallende Säule

Warum dies, das erschloss sich Unkundigen der südamerikanischen Mythologie auch nach der Premiere nicht. Nur aus dem Programmheft war zu erfahren, der Titel zitiere ein Lied der Peruanerin Chabuca Granda, in dem diese sich selbst begräbt und von Farnen umarmt wird. Auch die Frage nach der Gattungszuordnung bleibt unentschieden. Oper, könnte man vielleicht sagen. Dafür sprechen die großen Gesten der beiden Performenden, während sie schmerzerfüllte Lieder singen und einander in Kostümen von zunehmend barocker Opulenz stilisiert umkreisen. Eine nachvollziehbare Handlung im Sinne eines Librettos freilich fehlt, und die Gesänge sind nicht eigens komponiert, sondern traditionelles Liedgut aus der argentinischen Volkskultur. Also gut: collagierte Oper.

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In Autor Tags Kritik, Nachtkritik, Impulstanz, Festival, Wien, Tanz, Musik
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