Wenn jemand Finger auf Wunden legen kann, dann sind das Kornél Mundruczó und Kata Wéber. Im Vorjahr zeigten der Regisseur und die Autorin, beide aus Ungarn, bei den Festwochen ihre polnische Produktion „Pieces of a Woman“, die eine Problemgeburt und ihre tragischen Folgen beleuchtete. Vorausgegangen war der reale Fall einer Hebamme in Ungarn, die sich vor Gericht für den Tod eines Babys verantworten musste. Intensives, authentisches Spiel und ein detailliert ausgestattetes Bühnenbild zeichneten den Abend aus.
Geschichten zu erzählen, sei die neue Avantgarde, erklärte der als radikal geltende Mundruczó beim Publikumsgespräch. Mit ihrer neuesten Geschichte „Parallax“ nehmen sich er und Wéber eines Tabuthemas in der ungarischen Gesellschaft an: Die Regierung fährt restriktive Maßnahmen gegen die queere Community, die auf der Bühne kaum jemand wagt zu adressieren.
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