Der emeritierte Literaturprofessor Norbert Miller begleitet elf romantisch veranlagte Schriftsteller in deren Fantasiewelten.
„Alles ist Gold und Glanz und Herrlichkeit“, beschreibt Norbert Miller einmal die Perspektive eines Erzählers in der späten Prosa Edgar Allan Poes. So schön simpel geht es auf den übrigen der 888 Seiten im neuen Buch des 2006 emeritierten Professors für Literaturwissenschaft nicht zu. Ähnlich so manchem Alterswerk der vom heute 85-Jährigen über die letzten Dekaden gründlich untersuchten Dichter schweift Miller mächtig aus, wenn er „Die künstlichen Paradiese“ von E.T.A. Hoffmann und Charles Baudelaire (von dem der Titel entlehnt ist), Samuel Taylor Coleridge und Jean Paul, Stifter und Mörike, De Quincy und Nodier, Restif und Nerval besucht. In insgesamt elf Kapiteln erzählt Miller ihre Texte nach und ordnet sie historisch ein. Zwischen umfangsreichen Zitaten versetzt er sich in die Dichterseelen hinein.
Weiterlesen in der Buchkultur 205