Die Wiener Theaterregisseurin Christina Tscharyiski reüssiert in Deutschland. Mit der Romanadaption „Monster“ bleibt sie aber auch ihrem Stammhaus Rabenhof treu
Ihre steile Karriere verdankt Christina Tscharyiski einer marokkanischen Katze. Als Regisseurin sollte sie Stefanie Sargnagels 2016 mit dem Bachmann-Publikumspreis ausgezeichneten Text auf die Bühne des Rabenhofs bringen. Da Tscharyiski eine Auszeit brauchte und auf Weltreise ging, wurde das Projekt auf 2017 verschoben. Kurz vor der Premiere schlug dann ein Artikel, in dem Sargnagel vom Tritt gegen ein Kätzchen auf einer Marokko-Reise schreibt, auch in Deutschland Wellen.
Dank „Babykatzengate“ interessierten sich plötzlich Medien wie der Spiegel für die Produktion, sie wurde zu Festivals und Gastspielen eingeladen. Seitdem erhält Tscharyiski haufenweise Angebote deutscher Theater. Zuletzt führte sie Berlin an Marlene Streeruwitz heran und näherte sich aus weiblicher Perspektive Horváths „Kasimir und Karoline“ in Freiburg. Für ihre neue Rabenhof-Inszenierung „Monster“ nach dem Roman von Kurt Palm ist sie ausnahmsweise daheim in Wien.
ImFalter-Gespräch spricht Tscharyiski eloquent und reflektiert. Sie betont ihre Liebe zum Theater, sagt aber auch: „Theatermachen ist an sich kein schöner Prozess, es ist eine Besessenheit, die Suche nach sich selbst.“ Zu Privatem äußert sie sich kaum. Dass sie einen zweijährigen Sohn hat, fällt in einem Nebensatz.
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