Nach dem Festival-Debakel präsentieren die Wiener Festwochen ein neues Kuratorenteam – Bericht: Martin Pesl und Sara Schausberger
Die Wiener Festwochen und ihr Intendant Tomas Zierhofer-Kin haben für die kommenden Ausgaben des Festivals ein neues kuratorisches Team präsentiert. Die umfassende Kritik an der ersten Ausgabe des Festivals unter Zierhofer-Kin hatte personelle Konsequenzen nach sich gezogen. Die Festwochen wurden vor allem wegen Abgehobenheit und mangelnder Qualität angeprangert. In der Folge entließ die Geschäftsführung die beiden Kuratoren Nadine Jessen und Johannes Maile. Ihre Kollegin Marlene Engel, die zentral den Bereich der elektronischen Musik verantwortete, blieb dem Festival erhalten.
Jetzt soll – wieder einmal – alles anders werden. Anstatt einfach wieder zwei neue Kuratoren einzustellen, versammelt der Intendant ein Team von sechs Dramaturgen und Dramaturginnen. Carolina Nöbauer und Bernhard Staudinger, bisher Assistenten in der Dramaturgie, erhalten mehr Verantwortung. Außerdem kehren Iris Raffetseder und Moritz Lobeck in die Dramaturgie zurück. Sie waren schon unter Zierhofer-Kins Vorgänger Markus Hinterhäuser als „ausführende Dramaturgen“ bei den Festwochen tätig und dienen auch als Signal an enttäuschte Zuschauer, dass manches vielleicht wieder ein bisschen so wird wie früher. Dass an der Programmauswahl bodenständige Pragmatiker beteiligt sind, die den Betrieb, die Stadt und das Publikum gut kennen, kann dem Festival nur guttun.
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