Groß ist die Versuchung, weit auszuholen und ordentlich Bullshit-Butter-Bingo reinzubuttern: dass dieser Text sich nicht unterbuttern lässt, sondern runtergeht wie Butter, weil der Autor seine Buttersprache souverän beherrscht, et cetera. Und Ferdinand Schmalz hätte es verdient: Wer so ausgiebig die Wortwelt rund um besagtes Molkereiprodukt melkt, obwohl dieses ja, wie der Titel schon sagt, nur als Beispiel für, sagen wir, die Verhältnisse herhält, der darf schon mal sein Fett abkriegen. So, Schluss jetzt. Aber selber schuld! Die Butter wurde hier sogar ins Programmheft geschmiert, wo sie ein paar Technikernamen unkenntlich macht, und der Autor ist ein – freilich selbst ernannter – Schmalz.
Dieser Schmalz könnte zum Dramatiker-Shootingstar werden. Der gebürtige Grazer hat den Retzhofer Dramapreis 2013 abgesahnt, war in den Augen von „Theater heute“ Nachwuchsautor der letzten Saison und wird auch sein zweites Stück „dosenfleisch“ 2015 als Burg-Produktion herausbringen. Vielleicht ja in einem größeren Rahmen als diese Wien-Premiere von „am beispiel der butter“, denn die findet vorerst an der kleinsten Spielstätte der Burg, dem Vestibül statt. Mit Alexander Wiegold wurde dafür ein Regisseur gewählt, der dem engen Ort 2011 mit seiner Bearbeitung von Stanisław Lems Sci-Fi-Klassiker „Solaris“ schier unendliche Weiten verlieh.