Kosmologische Welt- und Zeitreise
Kurz nachdem Benjamin Lee Baumgartner seine Frau geheiratet hat, und zwar nur um sie später uncharmant "die Baum" nennen zu können, verabschiedet er sich auf der Heimfahrt schon wieder von ihr: Er wolle noch schnell zum Nullmeridian, wo man gleichzeitig in zwei Zeitzonen stehen könne. "Und dann verschwand er zwischen den Zeitzonen", sagt die Baum.
Dass ihm das Spiel mit den Zeiten gefällt, dem Lee, das wundert an dieser Stelle keinen mehr. Wurde er doch gezeugt, weil seine Mutter zu den Hopi-Indianern reiste, die die Zeit angeblich nicht kennen. Außerdem ist er einer, der eloquente Liebesgeständnisse denkt und zur Burgerverkäuferin dann doch nur "Ohne Zwiebel bitte" sagt. Er ist einer, dem es Spaß macht, dass man zwar Unfug, aber nicht Fug reden kann. Eben einer, den Wolf Haas erschaffen hat, der wortverliebte Bestsellerautor, der immer, wenn er gerade keine Brenner-Krimis schreibt, die Unterhaltungsliteratur neu erfindet. Sein Roman "Das Wetter vor 15 Jahren" (2006) ist ein Interview mit Wolf Haas über seinen neuen Roman "Das Wetter vor 15 Jahren".