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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Volkstheater Wien auf Deutschlandfunk Kultur

September 11, 2025 Martin Pesl

Sissi Reich, Alicia Aumüller © Marcella Ruiz Cruz

Auftrag

Kritik der Premiere „Ich möchte zur Milchstraße wandern!“ im Gespräch mit Charlotte Oelschlegel

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Ein Komet rast auf die Erde zu, der WELTUNTERGANG droht. Mit der Angst der Menschen lässt sich gut Politik machen, für die Rettung des Planeten hingegen gibt’s keine Mehrheit. Viral verbreiten sich Fake News vom Staate ASTORIA (Arbeitslosigkeit: null, Erdölvorkommen: unerschöpflich, Grenzen: dicht). Aber wer braucht im nationalen Taumel schon Wahrheit? Im versunkenen VINETA steht die Zeit still. Ohne Zeit, kein Erinnern – und ohne Erinnerung keine Geschichte. Was ließe sich aus ihr denn auch lernen? Eine SCHULSTUNDE IM JAHRE 2035 zeigt nachdrücklich: nichts.

Entstanden in Wien zwischen 1936 und 1938, spiegeln Jura Soyfers Stücke präzise ihre Zeit – und lesen sich doch wie von heute. Jan Philipp Gloger verbindet für seine Eröffnungsinszenierung verschiedene Texte zu einem großen Bogen durch das Werk des erst 26-jährig im KZ-Ermordeten. Mit den Mitteln der Literatur kämpfte Soyfer bis zuletzt leidenschaftlich darum, aufzurütteln, Gesellschaft zu verändern, und trifft nun wieder erschreckend genau den Zustand unserer Welt.

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Charlotte Oelschlegel
Freitag, 12. September 2025, 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Theater, Volkstheater, Wien, Deutschlandfunk Kultur, Kritik

GLITCHES IM ICH – Porträt von Julia Riedler im Jahrbuch Theater heute 2025

August 29, 2025 Martin Pesl

© Marcel Urlaub // Volkstheater

Für die Schauspielerin des Jahres Julia Riedler ist ihre und Leonie Böhms Schnitzler-Adaption „Fräulein Else“ auch eine ganz persönliche Angelegenheit – und ein Experiment mit dem Publikum

Eines muss Julia Riedler gleich zu Beginn klarstellen: „Wir haben das gar nicht überschrieben!“, protestiert sie. „Null. Nur die letzten zwei Seiten sind neu geschrieben. Sonst ist alles Schnitzler.“

In München, wo die Schauspielerin nach ihrer Kündigung an den Kammerspielen 2020 nie ganz weggezogen ist, treffen wir uns, um über „Fräulein Else“ zu reden. Das Solo nach – oder eben: von – Arthur Schnitzler hatte im Februar 2025 am Volkstheater Wien Premiere und bescherte dem Haus einen seiner größten Hits.

Dass das Missverständnis die Originaltreue des Abends betreffend überhaupt aufkommen konnte, legt schon eine heiße Spur dahin, was ihn so besonders macht: das Zusammentreffen zweier Frauen mit sehr unterschiedlichen Zugängen zu Originalität. „Fräulein Else“ markiert die fünfte Kollaboration zwischen Julia Riedler und der Regisseurin Leonie Böhm. Deren Handschrift zeichnet sich durch ein Faible für Improvisation und eine Suche nach Emanzipationsprozessen der Figuren aus – Emanzipation durchaus auch von der Vorlage und ihrem Autor. „Es ist immer ein Arbeiten, das den Text sehr ernst nimmt“, beschreibt es Riedler, „aber nicht unbedingt in seiner narrativen Dramaturgie oder seinen vorgefertigten Spannungsbögen.“ Wer Böhm-Inszenierungen kennt, erwartet von einem Abend mit dem Titel „Fräulein Else“ also gar nicht unbedingt Hotelbar, Kristallluster und Veronal-Benebelung. Eher #MeToo und toxische Männlichkeit.

So einfach ist es hier nun aber eben nicht. Denn da ist als gleichberechtigte Ko-Kreatorin auch die Schauspielerin. Als Österreicherin kennt sie Schnitzlers Novelle aus dem Jahr 1924 sehr gut (wir haben sie alle in der Schule gelesen) – und liebt ihn, weil er sich so perfekt in eine Frauenfigur hineindenkt, und ein bisschen auch aus Patriotismus. „Ich beschäftigte mich so viel mit zeitgenössischen Diskursen“, sagt sie augenzwinkernd, „da darf ich auch ein bisschen Heimatromantik embracen.“ 

Schnitzler schrieb seine beiden inneren Monologe – auch der andere, „Leutnant Gustl“ über ein anstehendes Duell wegen Ehrenbeleidigung, erfreut sich großer Beliebtheit in Österreich – eigentlich nicht für die Bühne. Genau dort begegnete dem „Fräulein Else“ aber die 18-jährige Julia Riedler, als sie in ihrer Geburtsstadt Salzburg 2008 eine Regieassistenz am Landestheater absolvierte. Elisabeth Nelhiebel spielte die Else, und Riedler war fasziniert von der Ohnmachtssituation, in der sich die Figur befindet: Im Urlaub erreicht sie Nachricht, ihr Vater habe sich schwer verschuldet und müsse womöglich ins Gefängnis, sie möge den im selben Kurhotel absteigenden Kunsthändler Herrn von Dorsday in seinem Namen um ein Darlehen bitten. Dorsday, ein Bekannter der Familie, willigt ein, unter der Bedingung, er dürfe die gerade mal Volljährige 15 Minuten lang in seinem Zimmer nackt betrachten.

Weiterlesen im Jahrbuch Theater heute 2025

In Autor Tags Theater heute, Porträt, Wien, Volkstheater, Theater

ALLEINSTELLUNGSMERKMAL WAGNISFREUDE – Bilanz der Direktion Kay Voges am Volkstheater Wien in der Theater heute 8/25

July 22, 2025 Martin Pesl

© Christian Anwander

Nach einem Corona-bedingten Fehlstart hat Kay Voges das Volkstheater doch noch zum Erfolg gebracht

„Fucking Volkstheater.“ Das Erinnerungsbuch zur fünfjährigen Direktionszeit von Kay Voges könnte keinen passenderen Titel tragen. Und dann ist das „Fucking“ auch noch in dieser altdeutschen Schrift der satirischen Videos und Plakate, mit denen das Volkstheater im Zuge von Wahlkämpfen Haltung gegen Rechts zu zeigen versuchte. Dabei Geschmacksgrenzen bewusst überschreitend, brachte es diejenigen, denen es eh schon zu progressiv war, noch mehr gegen sich auf. „Fucking Volkstheater!“, zischten sie. „Fucking Volkstheater!“, jubelten die anderen und nickten emphatisch im Sinne eines: „Oooh yeah!“.

Dass viele Kay Voges nicht mögen würden, war abzusehen. Dass er so viele andere doch für sich und sein Theater würde gewinnen können, weniger. Als die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler den damaligen Chef des Schauspiel Dortmund im Juni 2019 als Nachfolger der eher glücklosen Anna Badora präsentierte, die sie zuvor höflich aus dem Amt geekelt hatte, regierte Skepsis. Voges stammelte etwas von Bier- statt Sektausschank als Markenzeichen eines Volkstheaters und lieferte den erwarteten Versprecher: Er sagte „Volksbühne“.

In Wien hatte man von ihm als Guru des Digitaltheaters gehört (wobei man darunter hauptsächlich verstand, dass Video auf der Bühne vorkommt), während man damals froh sein konnte, wenn im Volkstheater überhaupt analog der Vorhang hochging. Die Auslastungszahlen waren schlecht, und das überalterte Publikum moserte über alles, was nicht seinem Standard biederen, möglichst lustigen Schauspiels entsprach. Wie sollte ein aus dem Ruhrgebiet anreisender „Piefke“ daran etwas verbessern?

Voges legte sich darauf eine unbescheidene, aber höchst elegante Antwort zurecht: Sein Eröffnungsspielplan für das frisch renovierte Volkstheater sah zunächst eine Neuinszenierung von „Der Raum“, Ernst Jandls „szenischem Gedicht für Beleuchter und Tontechniker“, vor. Das Stück kommt ganz ohne Worte aus. Als nächsten Programmpunkt wollte er seine erfolgreiche Dortmunder Inszenierung von Thomas Bernhards „Der Theatermacher“ für Wien adaptieren.

Weiterlesen in der Theater heute 8/25

In Autor Tags Theater heute, Rückblick, Volkstheater, Wien, Theater

VIELLEICHT NEHME ICH NACHHER VERONAL – Nachtkritik aus dem Volkstheater Wien

February 9, 2025 Martin Pesl

© Marcel Urlaub

Else, Protagonistin von Arthur Schnitzlers Novelle, soll bei einem Kunsthändler ein Darlehen für den verschuldeten Vater erwirken. Der Kunsthändler verlangt einen Striptease dafür. Wie zeitgemäß ist dieser Plot in der Ära von #MeToo? Regisseurin Leonie Böhm und Schauspielerin Julia Riedler geben darauf überraschende Antworten. 

9. Februar 2025. Jüngst beklagte sich Cate Blanchett, die #MeToo-Bewegung habe kaum Fuß gefasst. Und es stimmt: Man sollte meinen, kein vernünftiger Mensch würde mehr Machtmissbrauch oder sexuelle Übergriffe begehen, da das ja nicht mehr einfach so geduldet wird. Tja: Pustekuchen.

Ist Arthur Schnitzlers Monolog "Fräulein Else" aus dem Jahr 1924 also doch noch zeitgemäß? In der Fassung von Regisseurin Leonie Böhm und Schauspielerin Julia Riedler tendiert man 75 von 90 Minuten lang dazu, diese Frage mit Nein zu beantworten, schwelgt in nostalgischer Kronleuchter-Depression und scheint gewiss, dass es für diese junge Frau einfach keine bessere Lösung gibt als die tragische Selbstaufgabe.

30.000 bis übermorgen

In Wien kennt jede:r die Fingerübung des großen psychologischen Jahrhundertwende-Autors, die er als Lese-Novelle verfasste, die es aber schon oft auf die Bühne geschafft hat. Sie ist ja auch echt simpel: Die junge Else wird am Urlaubsort von ihrem verschuldeten Vater per Expressbrief gebeten, den dort anwesenden Kunsthändler Dorsday um ein Darlehen zu bitten: 30.000 bis übermorgen, sonst muss der Herr Papa ins Gefängnis. Widerwillig spricht sie den anlassigen (wienerisch für "creepy") Bekannten an. Der sagt zu, unter der Bedingung, Else eine Viertelstunde lang in seinem Zimmer nackt betrachten zu dürfen. Sie solle mal drüber nachdenken.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Volkstheater, Wien
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